12.12.3.5 - Meisterriß einer Dachkonstruktion, Grundriß und Schnitt



12.12.3.5 - Meisterriß einer Dachkonstruktion, Grundriß und Schnitt


Inventar Nr.: lfd. Nr. 6689
Bezeichnung: Meisterriß einer Dachkonstruktion, Grundriß und Schnitt
Künstler: Johann Wilhelm Fattiger (tätig um 1777), Zimmermann
Datierung: 27.01.1777
Geogr. Bezug: unbekannter Ort
Technik: Graphit, Feder in Grau und Schwarz, grau laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 95 x 73,5 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab ohne Maßeinheit
Beschriftungen: unten mittig: "Johann Wilhelm Fattiger / Cassell d 27ten Januari 1777" (Feder in Braun)
unten mittig: "Johann Adam Wagener Jemahliger Gilte Meister / Johann Gotth: Föhrmann Unter Gilltemeister / Christoph Range KriegsZimer Mstr" (Feder in Braun)
verso: "J 136" (Graphit)


Katalogtext:
Der vorliegende, von Johann Wilhelm Fattiger im Jahr 1777 angefertigte Meisterriß zeigt ein Satteldach mit sog. Wiederkehr, bei der die spitzwinklig aufeinanderstoßenden Dachflächen an einem Ende dreiseitig abgewalmt und am anderen Ende über einer zickzackförmigen Trauflinie abgezimmert werden. Die Konstruktion steht nicht in Zusammenhang mit einem realen Überdachungsprojekt; die mehrfach abgeknickte Grundfläche sollte den Schwierigkeitsgrad des auszuführenden Projekts erhöhen. Fattiger konstruierte ein zweigeschossiges Pfettendach, bei dem die Druckkräfte über ein Sprengwerk abgeleitet werden. Damit erinnert dieser Entwurf einer Dachausmittlung an den von Johann Gottlieb Foehrmann im Jahr 1770 vorgelegten Meisterriß (lfd. Nr. 6686), was darauf hindeutet, daß in regelmäßigen Abständen vergleichbare Prüfungsaufgaben gestellt wurden. Der Zimmermann Johann Gottlieb Foehrmann ist vermutlich mit dem Johann Gottlieb Föhrmann identisch, der auf dem vorliegenden Blatt in seiner Funktion als Untergildemeister signiert hat. Neben Johann Gottlieb Föhrmann wurde der Meisterriß von dem Altgildemeister Johann Adam Wagener und dem Kriegszimmermeister Christoph Range approbiert.
In der linken oberen Ecke des Blattes hat sich wohl ehemals ein Siegel befunden, wie der Wachsfleck an dieser Stelle vermuten läßt. Auf der Rückseite gibt es ebenfalls noch Wachsreste.
Stand: Mai 2005 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



© Hessen Kassel Heritage 2024
Datenschutzhinweis | Impressum