3.58.1.8 - Hofgeismar-Gesundbrunnen, Bestandsaufnahme, Lageplan



3.58.1.8 - Hofgeismar-Gesundbrunnen, Bestandsaufnahme, Lageplan


Inventar Nr.: Marb. Dep. 255l
Bezeichnung: Hofgeismar-Gesundbrunnen, Bestandsaufnahme, Lageplan
Künstler: Wilhelm Hentze (1793 - 1874), Zeichner/-in
Datierung: 1816
Geogr. Bezug: Bad Gesundbrunnen (Hofgeismar)
Technik: Graphit, Feder in Grau, grau, rosa, rot, grün, gelb und bla laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: nicht identifizierbar (angeschnitten)
Maße: 61,3 x 40,5 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "Fuss"
Beschriftungen: unten links: "Plan / von den Anlagen des Hofgeismar- / schen Gesundbrunnens / aufgemessen und gezeichnet / von W. Hentze" (Feder in Grau)
unten links: "1816" (Graphit)
mittig links: Benennung der Örtlichkeiten und Bauten (Feder in Grau)


Katalogtext:
Der als vorletztes Blatt in den Klebeband "Plans u. Prospecte / vom / Bad Hofgeismar und / Schloß Schoenburg" (Marb. Dep. 255a - Marb. Dep. 255m) eingefügte Lageplan des Gesundbrunnens wurde von Wilhelm Hentze angefertigt, der dort von 1814 bis 1822 als Gärtner tätig war. Der unten links in einem Feld in der Form eines Blattes mit eingerollten Seiten eingetragene Titel "Plan / von den Anlagen des Hofgeismarschen Gesundbrunnens aufgemessen und gezeichnet von W. Hentze" legt nahe, daß es sich bei der Zeichnung um eine Bestandsdarstellung der Gesamtanlage handelt. Im Hessischen Staatsarchiv Marburg werden zwei weitere Pläne Hentzes vom Gesundbrunnen aufbewahrt, die dem vorliegenden weitgehend entsprechen und nur in einigen Einzelheiten Unterschiede aufweisen (StAM P II 2785/1 u. 2). Das inhaltliche und zeitliche Verhältnis dieser drei Blätter untereinander ist unklar. Gröschel glaubt, die beiden Marburger Zeichnungen als einen Bestandsplan (StAM P II 2785/2) und einen Projektplan unterscheiden und, mit Einschränkungen, um 1824 datieren zu können (Gröschel 1994, S. 121, Abb. 2 u. 3; Gröschel 2000, S. 12 u. 14f., Abb. 11 u. 12; vgl. danach Modrow 1998, S. 152 mit Abb.). Jedoch finden sich in der Kasseler Bestandsaufnahme, die von Gröschel nicht berücksichtigt wurde, auch Details, die sie der Veränderungsplanung zurechnet, so insbesondere der Nadelbaum im Rasenrondell nördlich des Wilhelmsbades (Abb. des Kasseler Planes bei Nold 1978, S. 58, Abb. 19). Diese Widersprüche aufzuklären, muß der Spezialforschung überlassen bleiben.
Das gilt auch für die Frage der Datierung der drei Pläne. Gegen die von Gröschel vorgeschlagene Einordnung in den Zusammenhang der von Kurfürst Wilhelm II. 1823 gewünschten "Verbesserung und Verschönerung" (zit. nach Gröschel 1994, S. 121) der Anlage sprechen mehrere Punkte. Zum einen ist für Marb. Dep. 255l im Inhaltsverzeichnis des Klebebandes das Jahr 1816 als Entstehungsjahr angegeben, zum anderen zeigen alle drei Darstellungen noch den alten Verlauf des Abflußgrabens des Teiches vor dem Schlößchen Schönburg. Wie aus einer weiteren Darstellung Hentzes (Marb. Dep. 255m) hervorgeht, wurde dessen Verlegung nach Osten im Jahr 1820 durchgeführt. Weiterhin zeigt Hentze noch das an den Neuen Marstall angebaute Komödienhaus, das bei der Bauaufnahme Marb. Dep. II, 226 Johann Daniel Engelhards von 1821 bereits nicht mehr vorhanden ist. Somit ergibt sich für die drei Pläne mit Sicherheit ein früheres Entstehungsjahr.
Stand: Mai 2005 [GF]


Literatur:
Nold 1978, Abb. 19; Denkmaltopographie 1990, S. 312


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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