2.6.12.3 - Kassel-Wilhelmshöhe, Löwenburg, Turnierhaus, Kopie einer Zeichnung H. C. Jussows



2.6.12.3 - Kassel-Wilhelmshöhe, Löwenburg, Turnierhaus, Kopie einer Zeichnung H. C. Jussows


Inventar Nr.: Marb. Dep. 44
Bezeichnung: Kassel-Wilhelmshöhe, Löwenburg, Turnierhaus, Kopie einer Zeichnung H. C. Jussows
Künstler: Georg Ludwig Friedrich Laves (1788 - 1864), Zeichner/-in
Heinrich Christoph Jussow (1754 - 1825), Architekt/-in
Datierung: 1838-1840
Geogr. Bezug: Kassel-Wilhelmshöhe
Technik: Graphit, Feder in Schwarz und Grau, grau und rosa laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 29,8 x 39 cm (Blattmaß)
Maßstab: unbezifferter Maßstab ohne Maßeinheit
Beschriftungen: oben links: "Copie eines vom verstorbenen Oberbaudirector Jussow entworfenen und am 12t July 1800 vom / Hochseligen Landgraphen Wilhelm IX von Hessen Cassel genehmigten Gebäudes, neben dem / Turnirplatze ohnweit der Löwenburg aufzuführen. / Laves K. H. Oberhofbaurath" (Feder in Braun)


Katalogtext:
Die Beschriftung "Copie eines vom verstorbenen Oberbaudirector Jussow entworfenen und am 12ten July 1800 vom Hochseligen Landgraphen Wilhelm IX von Hessen Cassel genehmigten Gebäudes, neben dem Tournierplatze ohnweit der Löwenburg aufzuführen. Laves K. H. Oberhofbaurath" erläutert, daß es sich hier um eine Zeichnung von Jussows Neffen Georg Ludwig Friedrich Laves handelt, der ab 1804 an der Kasseler Kunstakademie studierte, später für die Bauverwaltung des Königreichs Westphalen tätig war und 1814 nach Hannover berufen wurde.
Die Nadelspuren lassen erkennen, daß es sich um eine direkte Kopie vom Originalblatt GS 5724 handelt, dem Entwurf von Jussow, der allerdings vermutlich in dieser Form nicht umgesetzt wurde. Das Vorbild ist bis ins Detail nachgeahmt, erreicht aber nicht die durch die differenzierte Lavierung erzielte Plastizität der Jussowschen Vorlage.
Entstehungszeitpunkt und Beweggrund der Lavesschen Zeichnung sind unklar. Die Ernennung zum Oberhofbaurat in Hannover erfolgte am 25. Dezember 1838 (Katalog Hannover 1988, S. 108) - da Laves den Nachlaß seines 1820 verstorbenen Onkels verwaltete, könnte man daher aus der Beschriftung schließen, daß er die Kopie erst nach diesem Zeitpunkt anfertigte. Das Blatt befand sich allerdings nicht bei der Vorlage im Nachlaß von Jussow, sondern soll sich ursprünglich - vermutlich zusammen mit den beiden Situationsplänen Marb. Dep. 42 und Marb. Dep. 43 - in der Privatbibliothek des Kurfürsten Friedrich Wilhelm I. befunden haben, von wo aus es in den Besitz der Familie Treusch von Buttlar gelangte (Manuskript Schuchard). Möglicherweise suchte man Ende der 30er Jahren nach neuen Ideen zur Nutzung des Turnierplatzes, der 1842 schließlich eingeebnet und mit Granit abgedeckt wurde (Heidelbach 1909, S. 336).
Stand: August 2007 [UH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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