1.84.6.2 - Kassel, Karlsaue, Entwurf zum Ballsaal und zum Kaffeehaus, Grund- und Aufriß



1.84.6.2 - Kassel, Karlsaue, Entwurf zum Ballsaal und zum Kaffeehaus, Grund- und Aufriß


Inventar Nr.: Marb. Dep. 115
Bezeichnung: Kassel, Karlsaue, Entwurf zum Ballsaal und zum Kaffeehaus, Grund- und Aufriß
Künstler: Julius Eugen Ruhl (1796 - 1871), Architekt/-in, Entwurf
Datierung: 1839
Geogr. Bezug: Staatspark Karlsaue (Kassel)
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, rot, braun, grün, ocker und gelb laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: "J WHATMAN / 1837"
Maße: 35,3 x 51,9 cm (Blattmaß)
31,8 x 48,6 cm (Darstellungsmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "Fus"
Beschriftungen: unten mittig: "Entwurf zu einem Ballsaal und Caffe Wirthschaftsgebäude auf höchsten Befehl und nach- / Anleitung Seiner Hoheit des Kurprinzen Mitregenten entworfen; und in der Carls Aue zu / nächst dem grosen Bassin zu erbauen." (Feder in Schwarz)
oben rechts: "I 54" (Graphit)
oben rechts: "I." (Feder in Schwarz)
unten rechts: "Rh. 2/11 39." (Feder in Schwarz)
in der Darstellung: diverse Erläuterungen (Feder in Schwarz)
verso: "Ruhl!" (Graphit)


Katalogtext:
Die von Ruhl signierte und wie der Kostenvoranschlag auf den 2.11.1839 datierte Zeichnung trägt die Aufschrift: "Entwurf zu einem Ballsaal und Caffe Wirthschaftsgebäude auf höchsten Befehl und nach- / Anleitung Seiner Hoheit des Kurprinzen Mitregenten entworfen; und in der Carls Aue zu / nächst dem grosen Bassin zu erbauen." Der sorgfältig gerahmte und mit der Nummer "I" versehene Entwurf präsentiert in der unteren Hälfte einen Aufriß "Facade des Caffehauses an der Allée" sowie darüber die Grundrisse von "Ball Saal, Rez de Chausée", "Caffe Wirthschaft, Rez de Chausée" und "Entresol".
Der Aufriß zeigt einen einfachen kubischen Bau auf einem erhöhten Sockel, dessen Verlängerung als Fundament für die zum Bassin hin gelegene Terrasse mit Laube dient. Breite Backsteinlisenen fassen die zweigeschossige Fassade ein, die im unteren Geschoß drei Rundbogenöffnungen (eine Tür zwischen zwei Fenstern) und in der oberen Etage drei Rundfenster enthält. Ein ausladendes Konsolgesims leitet über zum Dach, dessen halbrunde Froschmaulgaube im Zentrum mit den Rundungen der Fenster korrespondiert. Die hellrote Streifenfärbung der Wandverkleidung sowie die Backsteinlisenen und -einfassungen kontrastieren effektvoll mit dem blaugrauen Schieferdach. Die Einbeziehung des umgebenden Baumbestands und der zierlichen Bäume vor dem Eingang und in der Laube zielen darauf ab, den geplanten Bau mit seiner Umgebung anschaulich werden zu lassen.
Der direkt über dem Haus positionierte Erdgeschoßgrundriß erläutert die räumliche Situation des nahezu quadratischen Gebäudes. Über einen Mittelflur erschlossen, erstreckt sich an der Terrassenseite in Hausbreite eine große "Gast Stube", während auf der anderen Seite eine kleine "Stube" sowie eine "Caffée Küche" zu finden sind. Küche und Gaststube werden durch die "Schenke" verbunden, die den Mittelflur hinter der zweiläufigen Treppe abschließt. Das Obergeschoß enthält beiderseits des Mittelflurs vier Stuben sowie ein "Cabinett" hinter der Treppe.
Der links eingefügte Grundriß des "Bal Saal" verfügt über die gleichen Abmessungen wie die Gastwirtschaft. Allerdings gibt es hier nur einen einzigen großen Raum, der durch Einbauten in einen fast kreisrunden Saal mit vier Konchen in den Ecken des Gebäudes verwandelt wird.
Stand: August 2007 [UH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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