1.64.11.8 - Kassel (?), Entwurf zu einem städtischen Wohnhaus, Aufriß



1.64.11.8 - Kassel (?), Entwurf zu einem städtischen Wohnhaus, Aufriß


Inventar Nr.: Marb. Dep. 154h
Bezeichnung: Kassel (?), Entwurf zu einem städtischen Wohnhaus, Aufriß
Künstler: Johann Conrad Rudolph (1784 - 1844), Zeichner/-in
Datierung: 1826
Geogr. Bezug: Kassel (?)
Technik: Feder in Schwarz und Blau, blau, schwarz und ocker laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 29,9 x 44,5 cm (Blattmaß)
25,3 x 40,4 cm (Darstellungsmaß)
Maßstab: unbezifferter Maßstab ohne Maßeinheit
Beschriftungen: oben rechts: "XVII." (Feder in Braun)
unten rechts: "JC Rudolph inv:" (Feder in Braun)


Katalogtext:
Der mit "XVII" bezeichnete Fassadenaufriß weist ebenso wie Blatt "III" (Marb. Dep. 154c) eine massive Randlinie mit dunkelgrauem Rahmen auf.
Das dreigeschossige Gebäude mit Walmdach wird von dem Mittelrisalit beherrscht, der sich aus zwei einachsigen Vorsprüngen und einem breiteren zurückspringenden Mittelteil mit Palladio-Motiv in der Beletage zusammensetzt. Über den einachsigen Seitenteilen sitzen im Dachgeschoß Attiken, die ein gußeisernes Geländer einfassen. In der Horizontalen folgt auf die Bandrustika des Erdgeschosses ein breites Gesims mit klassischem Mäanderfries bzw. vegetabilem Motiv im Bereich der seitlichen Risalitteile. Die hohe Beletage wird untergliedert durch ein durchlaufendes Gesims in Höhe der Kämpferpunkte der Rundbogenfenster und abgeschlossen durch ein schmales Bandgesims, das gleichzeitig das Brüstungsgesims der oberen Fensterreihe bildet.
In dieser speziellen Art der Untergliederung der Fassade durch vertikale Risalite und horizontale Gesimse ähnelt der Entwurf deutlich einem von Heinrich August Riedel im Jahre 1797 publizierten Entwurf für ein Wohnhaus in seiner Abhandlung über die "schickliche Verzierung von Fassaden" (vgl. Philipp 1997, S. 153ff., Abb. 160). Riedels Entwürfe waren gedacht als Vorlagen für Wohnbauten von "durch Stand und Reichthum ausgezeichnete Personen in mittelmässigen Städten" (zit. nach Philipp 1997, S. 153). Es erscheint naheliegend, daß diese Publikation auch in Kassel bei den Planungen der "Residenzverschönerungskommission" zu Rate gezogen wurde.
Stand: August 2007 [UH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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