3.58.6.3 - Hofgeismar-Gesundbrunnen, Entwurf (?) zum Wilhelms- und zum Friedrichsbad, Aufriß



3.58.6.3 - Hofgeismar-Gesundbrunnen, Entwurf (?) zum Wilhelms- und zum Friedrichsbad, Aufriß


Inventar Nr.: Marb. Dep. II, 228
Bezeichnung: Hofgeismar-Gesundbrunnen, Entwurf (?) zum Wilhelms- und zum Friedrichsbad, Aufriß
Künstler: Wilhelm Bernhard Eulner (1760 - 1813), Zeichner/-in
Datierung: um 1780
Geogr. Bezug: Bad Gesundbrunnen (Hofgeismar)
Technik: Graphit, Feder in Grau, grau und rosa laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: Lilie
Maße: 24,3 x 37,1 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab ohne Maßeinheit
Beschriftungen: oben mittig: "Facade / Von den GallerieGebäuden zu HofGeismar Gesundbrunnen" (Feder in Schwarz)
oben rechts: "IVd A 95" (Graphit)
unten mittig: "[...]schule"; "Friedrichsbad" (Graphit)
unten rechts: "K.F. Minist. Abth. d. Dom. / IV. I. b." (Feder in Braun)
unten rechts: "W Eulner" (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Wie aus der im Titel verwendeten Pluralbildung hervorgeht, steht der Aufriß einer Fassade für die beiden sich gegenüberliegenden Bauten des Wilhelmsbades und des Friedrichsbades, die übereinstimmend dimensioniert und gestaltet waren. Die Darstellung entspricht bis auf geringfügige Unterschiede derjenigen von L GS 13825, hat aber noch nicht die in der Bauausführung verwendete Rustizierung des Erdgeschosses. Auch besteht eine Diskrepanz bei der Wiedergabe der Fensteranzahl im Obergeschoß und im Zwerchhaus des Mittelrisalits, die sowohl auf dem vorliegenden Blatt wie auch in dem Stich von Mayr nach Tischbein zwei bzw. drei Öffnungen aufweisen, tatsächlich aber bereits um 1800 mit jeweils nur einem Fenster gezeigt werden (vgl. etwa die Darstellung von Ludwig Philipp Strack aus der Zeit um 1795; Burmeister/Röhring 1989, Abb. S. 25). Flüchtige Graphiteintragungen deuten ein Walmdach über dem Erdgeschoß sowie die Mittelfensterlösung im ersten Obergeschoß des Hauptrisalits an.
Bei dem Zeichner handelt es sich sehr wahrscheinlich um Wilhelm Bernhard Eulner (1760-1813), der Registrator beim Bauamt und zusätzlich von 1791 bis zu seinem Tod Lehrer für die "Anfangsgründe der Baukunst" an der Kasseler Akademie war (Knackfuß 1908, S. 88, 115 u. 125). Das Blatt dürfte allerdings aufgrund der schwachen zeichnerischen Qualität wohl eher dessen eigener Ausbildungszeit zuzuweisen sein. Möglicherweise ist es somit nicht als Bauaufnahme, sondern als Nachzeichnungsübung nach einer älteren Vorlage entstanden, woraus die genannten Unterschiede zum ausgeführten Bau erklärbar wären.
Die jüngere, in Graphit ausgeführte Beschriftung "Winterschule" und die Registraturnummer "IV d A 95" finden sich auch bei der Grundrißdarstellung Marb. Dep. II, 332 und belegen, daß diese beiden Blätter von der Baubehörde im Zusammenhang mit der Einrichtung der Landwirtschaftlichen Winterschule im Wilhelmsbad 1889 nochmals verwendet wurden.
Stand: Mai 2005 [GF]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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