4.52.1.14 - Obermarsberg, St. Nikolaus, Bauaufnahme, verschiedene Details des Bauschmucks, Ansicht



4.52.1.14 - Obermarsberg, St. Nikolaus, Bauaufnahme, verschiedene Details des Bauschmucks, Ansicht


Inventar Nr.: Marb. Dep. II, 244
Bezeichnung: Obermarsberg, St. Nikolaus, Bauaufnahme, verschiedene Details des Bauschmucks, Ansicht
Künstler: Gustav Greiß (tätig um 1847 - um 1849), Zeichner/-in
Datierung: 1849
Geogr. Bezug: Obermarsberg
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, rot laviert
Träger: Papier auf Leinwand
Wasserzeichen: -
Maße: 45,3 x 67,4 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: oben mittig: "Nikolauskirche zu Ober-Marsberg / l. Details" (Feder in Schwarz)
unten rechts: "gezeichnet / von / Gustav Greiß / 1849." (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Mit seiner vierten Zeichnung, die Darstellungen von dekorativen Details in der Nikolaikirche zeigt, dokumentierte Greiß die Vielfalt und Qualität des dort vorhandenen Bauschmucks. Neben einem Wandpfeiler des südlichen Seitenschiffs in Ansicht und Grundriß, nahm er auch ein Kapitell sowie einen Tragstein auf und ergänzte diese Zeichnungen durch Blattformen von den Kapitellen der freistehender Pfeiler sowie Bogenscheiben von den Gewölberippen des westlichen Mittelschiffsjochs (in der Darstellung sind diese Schmuckscheiben falsch beschriftet: "Bogenscheiben im ersten Kreuzgewölbe des Mittelschiffs"; da die traditionelle Zählung, die auch Greiß verwendet, im Osten ansetzt). Neben den naturalistischen Blattformen des Kapitelldekors sind nun auch Beispiele des figürlichen Bauschmucks vertreten. So finden sich an den Eckdiensten der Westmauer Dienstvorkragungen, die mit Tragefiguren geschmückt sind, wobei die hier wiedergegebene südliche in Form einer Fledermaus gestaltet ist. Für das ungewöhnliche Fledermaus-Motiv konnten Hamann/Wilhelm-Kästner Vergleichsstücke sowohl im westfälischen wie auch im hessischen Kunstraum ausfindig machen. Sowohl in der Klosterkirche in Haina wie im Paderborner Dom sind Dienstkonsolen mit einer Fledermaus dekoriert (Hamann/Wilhelm-Kästner 1924, S. 160). Dies deckt sich mit der stilistischen Einordnung der Bauornamentik (Hamann/Wilhelm-Kästner 1924, S. 156 und 165). Dabei bedeutet die Bezugnahme auf die westfälische Bauschule die Verarbeitung von spätromanischem Formengut, während sich die hessischen Vorbilder in einer modernen frühgotischen Ausprägung niederschlagen.
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 16.09.2022



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