3.51.1.1 - Heimarshausen, Kirche, Entwurf, Grund- und Aufriß



3.51.1.1 - Heimarshausen, Kirche, Entwurf, Grund- und Aufriß


Inventar Nr.: Marb. Dep. II, 321
Bezeichnung: Heimarshausen, Kirche, Entwurf, Grund- und Aufriß
Künstler: W. Berner (tätig 1. H. 19. Jh.), Zeichner/-in
Datierung: 1. H. 19. Jh.
Geogr. Bezug: Heimarshausen
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, grau laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 49,2 x 22,5 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab ohne Maßeinheit
Beschriftungen: mittig in der Darstellung: "Project zu einer neuen Kirche nah Heimarshausen / 50' lang 50' breit für 420 Zu- / hörer." (Feder in Schwarz)
unten rechts: "WBerner" (Feder in Schwarz)
verso: "Heimarshausen" (Graphit)


Katalogtext:
Die Kirche von Heimarshausen wurde 1833/34 nach dem Entwurf von Landbaumeister Johann Daniel Engelhard erbaut (Ganßauge/Kramm/Medding 1937, S. 78f., Taf. 28,1 u. 2; Dehio Hessen 1982, S. 400; Großmann 1996, S. 46). Der noch erhaltene zweigeschossige verputzte Bruchsteinbau auf achteckigem Grundriß mit Zeltdach und Laterne gehört mit den Kirchen von Schachten (1825; Dehio Hessen 1982, S. 778; Denkmaltopographie 1990, S. 231f.), Oedelsheim (1830; Dehio Hessen 1982, S. 706; Denkmaltopographie 1990, S. 506f.; Lotze/Ende 2000) und Vollmarshausen (1839; Holtmeyer 1910, S. 202f.; Dehio Hessen 1982, S. 871) zu den Sakralbauten des Kasseler Oberbaumeisters in Nordhessen. Allen ist das Bemühen um eine jeweils individuelle Gestaltung gemeinsam. Möglicherweise wurde Engelhard zu der in der Region singulären Gestaltung durch die Evangelische Pfarrkirche in Bischmisheim (1822-1824) bei Saarbrücken von Friedrich Schinkel angeregt (Großmann 1996, S. 46).
Der Kirchenbau wird auf dem hochrechteckigen Blatt unten im Grundriß und darüber im Aufriß gezeigt. Bei grundlegender Übereinstimung mit dem ausgeführten Gebäude werden an mehreren Stellen gestalterische Abweichungen sichtbar, so vor allem bei der Laterne, die aus freistehenden Säulen bestehen sollte. Auf einen wesentlichen bautechnischen Unterschied wiesen bereits die Bearbeiter des Kunstdenkmälerbandes von 1937 hin: der Kirchenbau sollte, wie aus der geringen Wandstärke hervorgeht, zunächst als verputzter Fachwerkbau errichtet werden (Ganßauge/Kramm/Medding 1937, S. 78). Daraus ist zu folgern, daß die Zeichnung eine frühe Entwurfsphase wiedergibt, die dann nach der Entscheidung für einen Steinbau nochmals formal überarbeitet wurde. Dabei erhielt der Bau Ecklisenen und ornamentierte Felder zwischen den Fenstern.
Das Blatt ist in dem 1937 erschienenen Band der Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Kassel abgebildet (Ganßauge/Kramm/Medding 1937, Taf. 28,1 u. 2).
Stand: August 2007 [GF]


Literatur:
Ganßauge/Kramm/Medding 1937, S. 78, Taf. 28,1 u. 2


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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