1.9.3.6 - Kassel, Hofverwaltungsgebäude, sechster Fassadenentwurf, Haupt- und Hoffront, Aufriß



1.9.3.6 - Kassel, Hofverwaltungsgebäude, sechster Fassadenentwurf, Haupt- und Hoffront, Aufriß


Inventar Nr.: GS 14875
Bezeichnung: Kassel, Hofverwaltungsgebäude, sechster Fassadenentwurf, Haupt- und Hoffront, Aufriß
Künstler: Johann Conrad Bromeis (1788 - 1855), Architekt/-in, Entwurf
unbekannt, Zeichner/-in, Ausführung
Datierung: 1825
Geogr. Bezug: Kassel
Technik: Graphit, Feder in Schwarz
Träger: Papier
Wasserzeichen: "J WHATMAN / 1820"
Maße: 66,8 x 47,4 cm (Blattmaß)
Maßstab: unbezifferter Maßstab ohne Maßeinheit
Beschriftungen: in der Darstellung: "Facade nach der Kattenburg / 6tes Project neben der Katholischen Kirche" (Graphit)
verso: "41" (Farbstift in Schwarz)
verso: "20" (Farbstift in Schwarz)


Katalogtext:
Das Blatt zeigt in der unteren Blatthälfte die sechste und letzte alternative Fassadenplanung, die Bromeis nach der abschlägigen Beurteilung des ersten Entwurfs noch im Jahr 1825 anfertigte. In der oberen Hälfte findet sich eine Darstellung der Rückfront, die hier als "Facade nach der Kattenburg“ betitelt ist. Obwohl auf einem Blatt zusammengeführt, gehören die Risse offensichtlich zu unterschiedlichen Entwurfsphasen. So wird der Bau in der Darstellung der Rückfront noch um ein Attikageschoß erhöht. Bromeis letzte Entwurfsserie zum Bau des Hofverwaltungsgebäudes als Vierflügelanlage hatte ebenfalls dieses zusätzliche Geschoß umfaßt (GS 14881).
Im Vergleich der beiden hier vorliegenden Gestaltungsentwürfe ist der obere durch den siebenachsigen Risalit und dessen Pilastergliederung anspruchsvoller ausgeführt. Wie der zugehörige Erdgeschoßgrundriß (GS 14885) verdeutlicht, sollten in diesem Gebäudeteil die drei größten und repräsentativsten Räume untergebracht werden.
Der Vorderfrontentwurf präsentiert eine ähnlich zurückhaltende, auf die Horizontalbildung ausgelegte Struktur, wie sie bereits im fünften Alternativprojekt umgesetzt wurde. Ein breites Gesims trennt den Fassadenaufbau in zwei Geschoßzonen, wobei die untere durch Bandquaderung und Rundbogenöffnungen gestaltet ist. Die obere Geschoßzone gliedern die rechteckigen Fensteröffnungen, die durch Größe und Rahmung das erste Obergeschoß als Beletage ausweisen. Das Dach wird durch achsengerecht gesetzte Dachgauben belichtet.
Im Gegensatz zu den anderen fünf Entwürfen wurde der Riß nicht koloriert. Die graue Lavierung in der Darstellung der Rückfront veranschaulicht durch den hervorgerufenen Schlagschatten die Tiefe des mittleren, siebenachsigen Gebäudeteils.
In dem nachfolgenden, im Januar 1826 entstandenen Entwurf (GS 15479), dem auch Grundrisse der verschiedenen Geschosse zuzuordnen sind, sind mehrere der hier zu findenden Motive verwertet worden, so die auf die Horizontale ausgelegte Fassadenstruktur mit den in den verschiedenen Geschossen unterschiedlich ausgeführten Fensterreihen, die Hervorhebung des ersten Obergeschosses als Beletage und die Betonung des mittleren Fassadenabschnitts durch Giebelbekrönungen der Fenster.
Stand: September 2004 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 20.09.2017



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