12.5.14.3 - Entwurf zu einem Bürgerhaus, Studienblatt, Grund- und Aufriß

Katalogtext:
Wie bei den drei anderen Entwürfen für städtische Privatbauten (GS 15526, GS 15528, GS 15529), die von einem bislang unbekannten Zeichner um 1730-50 in einheitlicher Darstellungsweise angefertigt wurden, ist auch hier der Fassadenaufriß mit dem Grundriß des Erdgeschosses kombiniert. Das Haus ist im gestalterischen Aufwand und in den Maßen etwas bescheidener als der Entwurf GS 15526, zu dem mit diesem Blatt eine Variante in geringerer Größe, aber in identischen Proportionen und in identischer Geschoß- und Achsenzahl vorgelegt wird. Die Bandquaderung an den Ecken und in der Mitte ist schmaler und im Erdgeschoß auf den Bereich der Eingangstür reduziert. Diese hat keine weitere Rahmung, und auch der Balkon fehlt. Dagegen wird die Beletage durch die wechselnden Verdachungen mit Segmentbogen und Dreiecksgiebeln stärker akzentuiert. Geringerer Aufwand findet sich auch in der Dachzone, wo lediglich ein Segmentbogen, über dem eine weitere Gaube sitzt, den einachsigen Mittelrisalit abschließt.
Auch der Grundriß, der diesmal die gleiche Höhe des über Freitreppen zugänglichen Mittelflurs und der seitlichen Räume aufweist, ist im Vergleich zu GS 15526 reduziert. So findet sich im verkleinerten Flur eine weniger anspruchsvolle Treppe, und in den beiden Haupträumen fehlen die reichen Rahmungen der Ofennischen. Auf einen aufwendigen Fußbodenbelag aus grauen, rotbraunen und weißen Fliesen wird allerdings nicht verzichtet.
Das Blatt unterscheidet sich an einigen Stellen in den Farbtönen der Lavierung von den drei anderen Hausentwürfen (GS 15526, GS 15528, GS 15529). So ist die Schattenzone unter der Fassade und um den Grundriß hier in Olivgrün gehalten, die Fußböden in Grau (und nicht gelblich) und die Fassade in einem intensiveren Hellbraun. Außerdem sind im Sockelbereich vertikale Pinselstriche in Grau sorgfältig über die braune Lavierung gelegt.
Stand: September 2004 [GF]