3.33.4.2 - Fritzlar, St. Peter (ehem. Stiftskirche), Ansicht von Westen (Nachzeichnung?)



3.33.4.2 - Fritzlar, St. Peter (ehem. Stiftskirche), Ansicht von Westen (Nachzeichnung?)


Inventar Nr.: GS 7938
Bezeichnung: Fritzlar, St. Peter (ehem. Stiftskirche), Ansicht von Westen (Nachzeichnung?)
Künstler: Alfred Yarck (tätig um 1830), Zeichner/-in
Datierung: 27.09.1828
Geogr. Bezug: Fritzlar
Technik: Feder in Schwarz und Grau, koloriert
Träger: Karton
Wasserzeichen: -
Maße: 40,7 x 24,8 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: unten mittig: "Stifts Kirche zu Fritzlar. f 27/9 28." (Feder in Schwarz)
verso: "Alfred Yark (del)" (Graphit)
verso: "Alfred Yark (del)" (Graphit) verso mit blauer Tinte "K I 1358"


Katalogtext:
Die kleinformatige Zeichnung des Domes in Fritzlar stammt einem späteren Vermerk auf der Blattrückseite zufolge von dem Zeichner Alfred Yarck, der mit zwei Zeichnungen in der Sammlung im Schloß von Bad Arolsen vertreten ist. Die hier vorliegende kolorierte Zeichnung zeigt deutlich die noch ungelenke Schülerhand.
Die Darstellung zeigt den Dom von Westen mit der spätromanischen Doppelturmfront, die über den beiden aus salischer Zeit stammenden Untergeschossen errichtet wurde. Der Turmmittelteil ist mit einer Arkadenmauer zum Mittelschiff hin geöffnet. Vor der Turmanlage befindet sich ein Paradies, das als offene, zweischiffige Halle in der Breite von vier Jochen um 1240 ausgeführt und 1731 um ein Geschoß erhöht wurde.
Die Darstellung zeigt die Doppelturmfront mit den beiden bis 1868 zu sehenden unterschiedlichen Turmbekrönungen. Während der nördliche Turm eine oktogonale Haube aufwies, hatte der südliche einen steilen Zeltaufbau. Nach dem Einsturz des südlichen Turmaufsatzes wurden die beiden Türmen 1873 gleichförmig aufgebaut und erhielten ihre spitzen Helme (Hinz 2002, S. 12).
Alfred Yarck beschränkte sich bei seiner Ansicht auf die Westanlage und verzichtete auf die Darstellung des Querschiffs, der Kapellenbauten im Norden (am weitesten vorkragend die Marienkapelle), der Stiftsgebäude im Süden sowie des Vierungsturms. Diese Bauteile zeigt eine um 1860 entstandene Lithographie mit einem Aufriß der Westfassade (Hinz 2002, S. 13 m. Abb.).
Die Ausführung von nördlichem Turmhelm und Säulenportal, die die beiden Architekturteile in leichter Untersicht präsentiert, verdeutlicht Yarcks Anspruch einer perspektivischen, allerdings nicht recht gelungenen Darstellung. Gerade bei der Darstellung des Paradieses, das extrem überlängt erscheint, zeigen sich die Schwächen des Zeichners. Aufgrund der falsch proportionierten Maßwerkfenster dieses Bauteils verzichtete Yarck vermutlich auf deren Binnengliederung.
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 19.08.2022



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