1.71.2.1 - Kassel, Elisabethkirche, Erweiterungsentwurf und Bauaufnahme, Grund- und Aufrisse



1.71.2.1 - Kassel, Elisabethkirche, Erweiterungsentwurf und Bauaufnahme, Grund- und Aufrisse


Inventar Nr.: GS 19107
Bezeichnung: Kassel, Elisabethkirche, Erweiterungsentwurf und Bauaufnahme, Grund- und Aufrisse
Künstler: Hugo Moritz Rehm (1839 - 1876)
Datierung: 1867
Geogr. Bezug: Kassel
Technik: Feder in Schwarz, grau und rosa laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 31,1 x 39,5 cm (Blattmaß)
Maßstab: unbezifferter Maßstab ohne Maßeinheit
Beschriftungen: oben mittig: "Katholische Kirche / zu / Cassel." (Feder in Schwarz)
oben rechts: "21,10" (?) (Graphit)
verso: "IV.b.3. (13)"; "249"; "80" (Graphit und Farbstift in Schwarz)


Katalogtext:
Nachdem die Zahl der Katholiken in Kassel im 19. Jahrhundert und besonders nach der preußischen Annexion Kurhessens stetig angestiegen war, kamen Überlegungen auf, die bis dahin einzige katholische Kirche der Stadt zu vergrößern (vgl. Fenner 1981, S. 20). Dieser Erweiterungsvorschlag durch einen in der Mitte der Rückseite des Gebäudes angefügten Anbau ist in der linken Blatthälfte zu sehen. Die projektierten Neubauteile sind in der üblichen Art durch unterschiedliche Lavierung vom Bestand und den abzubrechenden Teilen unterschieden. Außer an die Beseitigung des Mittelrisalits war an die Verschiebung des Hauptaltars sowie die Verlegung der Kanzel an eine günstigere Stelle gedacht. Zur Veranschaulichung der Lage des Kirchenraums im bestehenden Bau sind ergänzend das erste Obergeschoß sowie ein Längsschnitt hinzugefügt. Letzterer ist auf die Darstellung des Kirchenraums und der Sakristei sowie den unteren Teil des Treppenhauses beschränkt; die verbleibenden Räume sind lediglich grau laviert. Möglicherweise sollten damit die Zugangsmöglichkeiten und die Fluchtwege aufgezeigt werden.
Dem Projekt lag ein Gutachten des Regierungsbaurats Lichtenberg zugrunde, der sich allerdings grundsätzlich gegen einen Anbau aussprach, denn "[...] die jetzige Kapelle bildet ein wohlgegliedertes, geschlossenes Ganzes, dessen Schönheit durch einen seitlichen Aus- und Einbau wesentlich beeinträchtigt werden würde" (StAM Best. 17k, Nr. 311). In diesem Zusammenhang werden Zeichnungen erwähnt, die Hugo Rehm von dem Kirchenbau angefertigt hat. Auch wenn das vorliegende Blatt keine Signatur trägt, kann aufgrund dieser Bemerkung sowie des Zeichenduktus davon ausgegangen werden, daß Rehm auch der Verfasser dieser Zeichnung ist.
Möglicherweise entstand der Entwurf für ein Tabernakel auf dem Hauptaltar (Marb. Dep. II, 153) im Rahmen dieser Umbauplanung.
Stand: August 2007 [GF]


Literatur:
Fenner 1981, Abb. 14


Letzte Aktualisierung: 20.09.2017



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