3.89.1.2 - Niederklein, kath. Pfarrkirche St. Elisabeth, Präsentationszeichnung des Hauptaltars, Vorderansicht



3.89.1.2 - Niederklein, kath. Pfarrkirche St. Elisabeth, Präsentationszeichnung des Hauptaltars, Vorderansicht


Inventar Nr.: L GS 14988
Bezeichnung: Niederklein, kath. Pfarrkirche St. Elisabeth, Präsentationszeichnung des Hauptaltars, Vorderansicht
Künstler: Hugo Schneider (1841 - 1925)
Datierung: 1886
Geogr. Bezug: Niederklein
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, koloriert
Träger: Papier
Wasserzeichen: nicht ermittelbar
Maße: 81,1 x 59,6 cm (Blattmaß)
64,7 x 43,7 cm (Darstellungsmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: oben rechts: "Hochaltar für / die Kirche in Niederklein" (Graphit)
unten rechts: "Cassel 1886 / H. Schneider" (Graphit)


Katalogtext:
Die kolorierte, in Feder und Graphit ausgeführte Zeichnung zeigt den Entwurf eines schlichten neogotischen Altars, in dessen Zentrum ein durch zwei Holztüren verschlossener Tabernakel und die darüber angeordnete Expositionsnische stehen. Zwei in Malerei ausgeführte Engel flankieren die Nische, die ihrerseits von einem Ziergiebel mit gotischen Maßwerkformen sowie einem Gesprenge, das in einen krabbenbesetzten Schaft ausläuft, bekrönt wird. Links und rechts der Engel schließen zwei mit Eichen- und Weinlaub sowie diagonal geführten Schriftbändern besetzte Seitentafeln an. Das linke Schriftband trägt die Inschrift "Ecce panis angelorum factus cibus viatorum", auf dem rechten Schriftband ist zu lesen "Vere panis filiorum non mittendus tantibus". Beide Texte betonen die Funktion des Sakramentsaltars und preisen das dort aufbewahrte Allerheiligste. Die Gestaltung des Retabels unterstreicht zudem durch den abgetreppen Aufbau von den niedrigen Seitentafeln über die Engelsdarstellungen bis hin zum zentralen, hoch aufragenden Gesprenge die liturgisch-sakrale Bedeutung von Tabernakel und Expositionsnische.
Die Stipes des Altars wird durch drei kassettierte Felder strukturiert, wobei das mittlere Feld zwischen vier Rosetten eine plastische Vierpaßform zeigt, der ein floral ausgestaltetes lateinisches Kreuz einbeschrieben ist. Die beiden seitlichen Felder weisen symmetrisch angelegte, wohl nur in Malerei auszuführende Rankenformen auf.
Der bei Uthmann in Kassel unter Aufsicht Schneiders ausgeführte Altar, der noch heute im alten Chor der Pfarrkirche von Niederklein steht, zeichnet sich gegenüber dem vorliegenden Entwurf durch zwei Abweichungen aus. Zum einen wurde auf die vier Seitentafeln ein schmiedeeisernes Gesprenge aus stilisierten Rosenranken aufgesetzt, zum anderen wurden anstelle der beiden Engel Darstellungen der Pfarrpatrone Blasius (links) und Elisabeth (rechts) ausgeführt, jeweils in Ganzfigur auf Goldgrund. Die Farbfassung der Stipes ist heute entfernt, so daß das plastisch angelegte Ornament des Mittelfeldes ihr einziger Schmuck ist.
Der Altar wird heute als Sakramentsaltar zur Aufbewahrung des Allerheiligsten genutzt, der Tabernakel ist daher gemäß den heutigen Anforderungen verändert.
Stand: September 2007 [LK]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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