1.29.11.5 - Kassel, Entwurf zum Konstitutionsdenkmal, perspektivische Ansicht



1.29.11.5 - Kassel, Entwurf zum Konstitutionsdenkmal, perspektivische Ansicht


Inventar Nr.: GS 15523
Bezeichnung: Kassel, Entwurf zum Konstitutionsdenkmal, perspektivische Ansicht
Künstler: Georg Jatho (1810 - 1851), Zeichner/-in
Datierung: 03.1831
Geogr. Bezug: Kassel
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, schwarz, grau, blaugrau, blau, braun, rosa und grün laviert
Träger: Papier auf altem Träger
Wasserzeichen: nicht zu ermitteln
Maße: 34,7 x 49,9 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: unten rechts: "Jatho del." (Feder in Schwarz)
oben links auf dem Trägerpapier: "Blatt III." (Feder in Schwarz)
verso: "ENTWURF ZU EINEM KONSTTITUTIOND-DENKMAL" [sic]; "65" (Graphit)


Katalogtext:
Im März 1831 legte Hofbaukondukteur Georg Jatho Entwürfe zu einem Konstitutionsdenkmal auf dem Wilhelmshöher Platz vor (GS 15532 u. GS 15832). Laut dem alten Inventarblatt des Kupferstichkabinetts der Staatlichen Kunstsammlungen war das auf ein braunes Trägerpapier montierte Blatt GS 15523 ("Blatt III") in eine "Grosse Blatthülle" eingeklebt, während das andere lose beilag. Jatho spricht von drei Zeichnungen. Auf der Rückseite des in der Graphischen Sammlung aufbewahrten Titelblatts mit der Beschriftung "Entwurf zu einem in Cassel zu errichtenden Constitutions-Denkmale. Entworfen und gezeichnet vom Hofbaukondukteur G. Jatho, Maerz 1831" gibt Jatho einige Erklärungen zu der Darstellung des Denkmalprojekts GS 15523.
Jatho schlug ein Säulenmonument für die Mitte des Wilhelmshöher Platzes vor. Die "sich über alle umgebenden Gebäude pp erhebende Säule" sollte von einer Standfigur des Kurfürsten bekrönt werden. Der Herrscher sollte dabei so erscheinen, "wie er sich immer seinen Unterthanen zeigt und Jedem kenntlich ist, nämlich in seiner Garde-Uniform, über die nur noch der Fürstenmantel geworfen ist". Das Volk, das "sich zur gemeinschaftlichen Danksagung um [seinen] Fürsten versammelt", war in Form von Relieffiguren der verschiedenen Stände am achteckigen Postament vorgesehen. Eine dem zu erbauenden Ständehaus zugewandte Inschrift sollte den Zweck des Denkmals darlegen, dem im Bereich des Stufenunterbaus vier Löwen beigegeben waren. Hinter dem von Prellsteinen und Leuchtern umgebenen Monument wird das vom Platz zurückgesetzte Ständehaus, farbperspektivisch durch eine blaugraue Lavierung entrückt, sichtbar. Es ist durch Kolonnaden abgegrenzt und läßt in seiner Gestaltung mit einem markanten Giebelportikus die Orientierung am antiken Tempelbau erkennen.
Bemerkenswert ist die Darstellung des Wilhelmshöher Tores, die auf Jussows Entwürfe aus der Zeit von 1805/06 zurückgreift (vgl. GS 5864, GS 5865 u. GS 6249). Jatho verweist in seinem Text darauf, daß er sich hier wie auch bei der neuen Straße links des Ständehausprojekts, "nach schon vorhandnen Projekten" gerichtet habe.
Die um exakte perspektivische Wiedergabe und sorgfältige Darstellung bemühte Zeichnung bekommt, wie GS 15832, durch die Höhe und Tönung des Himmels eine eigene Stimmung.
Stand: August 2007 [GF]


Literatur:
Heinemeyer 1986, Abb. 129; Keim 1990, S. 132, Abb. 125


Letzte Aktualisierung: 20.09.2017



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