3.53.1.1 - Herzberg, Schloß, Bestandsaufnahme, Lageplan

Katalogtext:
Die Zeichnung ist einem vierseitigen Kostenvoranschlag Müllers für Reparaturarbeiten an der Burg Herzberg vom 30. März 1844 beigefügt. Die im 15. Jahrhundert geschaffene Anlage Hans Jakob von Ettlingens (Dörnberg 1933; Gutbier 1973, S. 56-78) ist in ihrer Gesamtheit, jedoch in etwas schematischer Art, dargestellt. Da das Blatt durchgenadelt ist, scheint Müller auf eine Vorlage zurückgegriffen zu haben. Die dem äußeren Tor um 1600 vorgelegte Bastion (vgl. GS 8117) ist allerdings weggelassen; hier wird allein die von Mauern gefaßte Auffahrt gezeigt. Weiterhin hielt Müller den um einen Teil der Anlage geführten Spazierweg sowie die als "Klippe" bezeichnete Felsformation im Bereich des nordöstlichen Turmes für darstellenswert. Die wesentlichen Teile der Burg sind durch Buchstaben gekennzeichnet und in einer Legende benannt.
Der von Müller aufgestellte Kostenvoranschlag enthält 46 Positionen und eine veranschlagte Summe von 750 Talern. Die in einer "Vorerinnerung" aufgeführte Begründung für die intendierten Reparaturarbeiten läßt Müllers Interesse und Bestreben um die Erhaltung von Baudenkmälern der "vaterländischen Geschichte" deutlich werden, die schon bei seinen erfolgreichen Bemühungen um die Hersfelder Stiftskirche deutlich geworden waren (Müller 1903, S. 57; Denkmaltopographie 1999, S. 27 u. 129).
Stand: August 2007 [GF]