4.54.1.1 - Obersinn, St. Jakobus, Entwurf, Grund- und Aufriß, Schnitt



4.54.1.1 - Obersinn, St. Jakobus, Entwurf, Grund- und Aufriß, Schnitt


Inventar Nr.: GS 14446
Bezeichnung: Obersinn, St. Jakobus, Entwurf, Grund- und Aufriß, Schnitt
Künstler: Leonhard Müller (1799 - 1878), Architekt/-in, fraglich
Datierung: 07.03.1857
Geogr. Bezug: Obersinn
Technik: Graphit, Feder in Schwarz
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 20,8 x 16,9 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: oben mittig: "Entwurf zu einer katholischen Kirche zu Obersinn (Kondominat)" (Feder in Schwarz)
in der Darstellung: Begleittext (Feder in Schwarz)
unten: "H. 7/3 57." (Feder in Schwarz)
unten rechts: "M." (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Wie im Titel explizit hervorgehoben, entstand der Entwurf für eine katholische Kirche im bayrischen Obersinn zur Zeit des hessischen Kondominats. Die Region gehörte seit dem Mittelalter zum hessischen Einflußgebiet weltlicher Fürsten und geistlicher Herrschaften. So waren zahlreiche umliegende Güter in Ober- und Mittelsinn ehemals zum Besitz der Herren von Thüringen gekommen. Das Kloster Fulda übte in Burgsinn Besitzrechte aus.
Müllers Engagement in dieser Region ist durch eine Inspektionsreise, die ihn in den Jahren 1837/38 nach Bad Brückenau und Bad Kissingen führte, belegt. Dies dokumentieren verschiedene Zeichnungen der dortigen Kurgebäude, die in dieser Zeit entstanden sind und sich als Teil des Nachlasses von Leonhard Müller in der Graphischen Sammlung befinden.
Der Entwurf zeigt einen Saalbau mit eingestelltem Turm und eingezogenem polygonalem Chorabschluß, der von rechteckigen Anräumen, von denen der eine vermutlich als Sakristei genutzt werden sollte, flankiert wird. Dem Begleittext zufolge ist dieser Entwurf von der Königlich Bayrischen Bauinspektion zu Aschaffenburg im Jahr 1856 angefertigt worden. Demnach sollte der Bau "von Sandbruchsteinen mit Verputz ausgeführt mit Schieferdach versehen werden". Hand- und Spanndienste wären gegen Lohn zu verrichten. Als Gesamtbausumme inkl. aller Materialien ist ein Betrag von 13.714 Reichstalern und 5 Groschen genannt.
Ob der Ausführungsentwurf, nach dem die Kirche im Jahr 1858 erbaut wurde (KD Unterfranken und Aschaffenburg 1920, S. 92), tatsächlich von Leonhard Müller stammt, konnte bisher nicht ermittelt werden.
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 29.06.2022



© Hessen Kassel Heritage 2024
Datenschutzhinweis | Impressum