12.12.2.1 - Entwurf für eine Stuckdecke, Meisterstück der Weißbinderzunft



12.12.2.1 - Entwurf für eine Stuckdecke, Meisterstück der Weißbinderzunft


Inventar Nr.: GS 15830
Bezeichnung: Entwurf für eine Stuckdecke, Meisterstück der Weißbinderzunft
Künstler: Jakob Müller (1777 - 1850)
Datierung: 1805
Geogr. Bezug: Kassel
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, rosa und grau laviert, blauer Farbstift
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 53,7 x 41,5 cm (Blattmaß)
51,8 x 39,8 cm (Darstellungsmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: unten links: "Der Aufweisung dieses Meisterstücks meines / seligen Vaters, vor den gesammten Mitgliedern / der Weisbinderzunft in Cassel, habe ich als 6jähriger / Knabe im Jahre 1805 beigewohnt. Nach der Aufnahme / meines Vaters in die gedachte Zunft erfolgte alsbald der Umzug meiner Eltern von Kirchditmold / nach Cassel, woselbst dieselben in der unteren Zie- / gengasse ein Haus bereits angekauft hatten. / Cassel, den 12.Januar 1876. Lh. Müller / Regierungs-Baurath" (Graphit)
unten rechts: "Dieses Meister-Stück hat der / Jacob Müller junior verfertiget. / Cassel d 15ten 1805" (Feder in Schwarz)
verso: "Stuckdecke von Meister / Jacob Müller" (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Der quadratische Entwurf für eine Stuckdecke diente laut der handschriftlichen Erläuterung Leonhard Müllers als Meisterstück für den Eintritt seines Vaters in die Weißbinderzunft: "Der Aufweisung dieses Meisterstücks meines / seligen Vaters, vor den gesammten Mitgliedern / der Weisbinderzunft in Cassel, habe ich als 6jähriger / Knabe im Jahre 1805 beigewohnt. Nach der Aufnahme / meines Vaters in die gedachte Zunft erfolgte alsbald der Umzug meiner Eltern von Kirchditmold / nach Cassel, woselbst dieselben in der unteren Zie- / gengasse ein Haus bereits angekauft hatten. / Cassel, den 12. Januar 1876. Lh. Müller / Regierungs-Baurath".
Der quadratische Plafond wird von mehrteiligen Profilleisten eingeschlossen, die an den vier Ecken von Rocaille-Motiven überspannt werden. Das Muster innerhalb des Rahmens besteht aus einem Quadratraster mit achtstrahligen Sternen in runden Medaillons, wobei die Motive am Rand halbiert erscheinen. Durch die sorgfältig schattierende Lavierung versuchte der Zeichner, einen plastischen Eindruck zu erzielen. Das Sternenmuster erinnert an maurisch-arabische Holzdecken, während die Rocaille-Dekoration europäische Motive tradiert. Die Kolorierung einer einzelnen Rocaille mit blauem Farbstift ist vermutlich einer späteren Bearbeitung zuzuschreiben.
Leonhard Müller verwahrte diese Zeichnung seines Vaters und versah sie, ebenso wie andere Blätter aus seinem Nachlaß (vgl. GS 12982), im Jahre 1876 mit einer erläuternden Beschriftung. Wie die 1874 im Original verfaßten Lebenserinnerungen (Müller 1903) belegen, verbrachte er die letzten Jahre seines Lebens nach seiner Pensionierung 1867 mit der Sichtung und Sortierung seines Lebenswerks.
Stand: August 2007 [UH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 28.06.2022



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