12.4.4.1 - Huldigungsbild für Kurfürst Wilhelm II.

Katalogtext:
Das von Jatho signierte Blatt zeigt in einer architektonischen Rahmung ionischer Ordnung die Büste des Fürsten auf einem Postament mit dem Landeswappen. Ein farblich mit dem blaugrauen Marmor der Architektur kontrastierender purpurroter Hermelinvorhang mit Fransen und mittig darüber plazierter Krone hinterfängt das Fürstenbildnis. Im unteren Bereich flankieren zwischen umkränzten Kandelabern mit Opferfeuern weibliche Personifikationen der Architektur und der Malerei ein gerahmtes Bild des Schlosses Wilhelmshöhe im Zustand nach Errichtung der Verbindungstrakte. Damit ist die Ehrung des Fürsten als Beschützer der Künste eng mit den durch diesen veranlaßten Umgestaltungen des Schlosses verknüpft.
Über den Anlaß zur Verfertigung des Huldigungsblatts ist nichts bekannt; möglicherweise besteht ein Zusammenhang mit der Übernahme Jathos in den Hofbaudienst im Jahr 1830 (Bidlingmaier 2000, S. 76, Anm. 6). Die für einen Architekten naheliegende Verknüpfung einer Huldigung mit einer aufwendigen Architekturdarstellung findet sich auch in dem Neujahrsblatt von 1830 (Marb. Dep. 148), das von Hofbaukondukteur Justus Philipp Schnackenberg gezeichnet und von Oberhofbaumeister Bromeis und Baurat Heer unterschrieben wurde.
Stand: August 2007 [GF]