2.3.23.25 - Kassel-Wilhelmshöhe, Schloß (?), Corps de Logis, Beletage, südliches Schlafzimmer, Entwurf für einen Spiegelrahmen mit der hessischen Kurfürstenkrone, Aufriß



2.3.23.25 - Kassel-Wilhelmshöhe, Schloß (?), Corps de Logis, Beletage, südliches Schlafzimmer, Entwurf für einen Spiegelrahmen mit der hessischen Kurfürstenkrone, Aufriß


Inventar Nr.: SM-GS 1.3.944
Bezeichnung: Kassel-Wilhelmshöhe, Schloß (?), Corps de Logis, Beletage, südliches Schlafzimmer, Entwurf für einen Spiegelrahmen mit der hessischen Kurfürstenkrone, Aufriß
Künstler: Johann Conrad Bromeis (1788 - 1855), fraglich
Julius Eugen Ruhl (1796 - 1871), fraglich
Datierung: 1825-1830
Geogr. Bezug:
Technik: Graphit
Träger: Büttenpapier, auf Unterkarton montiert
Wasserzeichen: "S & E", Wappen mit Baum
Maße: 37 x 46,5 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: verso: "N = 53. S. 5" (Farbstift in Rot)


Katalogtext:
Das hälftig geknickte Blatt zeigt auf der rechten Seite die Darstellung eines Spiegelrahmens, der den Platz zwischen einer Säulenstellung einnehmen sollte. Der Entwurf liegt nur in rudimentärer Form vor. So weist die in der Graphitvorzeichnung verbliebene Darstellung noch das Hilfsliniengerüst auf. Von der Säulenstellung ist zudem nur die innere Umrißlinie ausgeführt, und an der Basis sind die Profillinien lediglich skizziert.
Den hochrechteckigen Rahmen ziert eine stilisierte Blattranke mit mittig gesetzter Blüte. Der kunstvolle Aufsatz auf der oberen Querleiste zeigt die von einem Lorbeerkranz gerahmte hessische Kurfürstenkrone resp. Königskrone (die Kurfürsten führten den Titel einer Königlichen Hoheit und waren damit im Rang den deutschen Königshäusern gleichgestellt), die zwischen zwei langgezogene Voluten gespannt ist. Ein Teil der unteren Wandgliederung, wozu das lesbische Kyma eines Gesimsprofils zu zählen ist, wird angedeutet.
Die Darstellung gibt keinerlei Hinweise über den Ort, für den der Wandspiegelrahmen gedacht war. Eine Verbindung mit Schloß Wilhelmshöhe ist ebenso möglich wie mit dem Residenzpalais.
So lassen sich Übereinstimmungen mit den von Bromeis entworfenen, vergoldeten Spiegelrahmen, die ehemals an der Südostwand des Thronsaales im Residenzpalais hingen, festmachen. Zwar ist der Spiegel hier direkt mit einem Konsoltisch verbunden, zudem ist er breiter und die Rahmenleiste weitaus kunstvoller und dekorreicher gestaltet, der Aufsatz hat jedoch eine vergleichbare Form, bestehend aus einer Königskrone zwischen zwei langgestreckten geriefelten Voluten (Bidlingmaier 2000, S. 252, schreibt die Aufsätze Johann Christian Ruhl und die Rahmen Heinrich Rieder zu: Spiegelrahmen von Heinrich Rieder, StAM Best. 7b 1, Nr. 166 [320-322, 370]; Potsdam, SPSG, Plankammer, Residenzpalais, Mappe III [PZ 319]).
Wahrscheinlicher ist jedoch der Zusammenhang mit einem Ensemble im Schloß Wilhelmshöhe. Zur Ausstattung des südlichen Schlafzimmers in der Beletage des Corps de Logis gehörten ehemals zwei Ofenschirme, von denen der eine zusammen mit anderen Möbeln aus diesem Raum heute im Kurprinzenzimmer des Weißensteinflügels (Raum 112; mhk, VSG 2.7.569) aufgestellt ist. Auf der Deckplatte ist eine große Bronzebekrönung angebracht, die eine Bügelkrone mit rahmendem Lorbeerkranz zeigt. Letztendlich ist die Rechteckform sowohl für einen Bilderrahmen wie für einen Ofenschirm verwendbar (frdl. Hinweis von Henriette Graf, München).
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 09.04.2015



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