9.8.1.1 - Zeist, Bauaufnahme des Denkmals für die Schlacht von Austerlitz, perspektivische Ansicht



9.8.1.1 - Zeist, Bauaufnahme des Denkmals für die Schlacht von Austerlitz, perspektivische Ansicht


Inventar Nr.: GS 10384
Bezeichnung: Zeist, Bauaufnahme des Denkmals für die Schlacht von Austerlitz, perspektivische Ansicht
Künstler: C. Ries (tätig um 1806), Zeichner/-in
Datierung: 1806
Geogr. Bezug: Zeist
Technik: Feder in Schwarz, grau laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 29 x 43,2 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: unten rechts: "C: Ries fct: d. 25t Marz 1805" (Feder in Braun)
verso: "211" (Graphit)


Katalogtext:
Das Blatt zeigt einen pyramidalen Bau mit bekrönendem Obelisken in einer flachen Landschaft. In der Forschung wurde die Darstellung, wohl aufgrund ihres Aufbewahrungsortes, als Übungsaufgabe der Kasseler Kunstakademie angesehen (Katalog Frankfurt a. M./München 1990, S. 134). Es handelt sich jedoch um die Abzeichnung eines bestehenden Bauwerkes, das der französische General Marmont 1806 von seinen Truppen im Feldlager bei Zeist in den Niederlanden nach der Schlacht von Austerlitz errichten ließ. Hieraus erklären sich die von Marianne Zehnpfennig bemerkten Besonderheiten von Landschaft und Staffage bei einer Architekturzeichnung. Das Denkmal wurde als Motiv für ein Stammbuchblatt des Göttinger Verlegers Wiederhold verwandt (frdl. Hinweis von Christiane Lukatis; vgl. Brednich 1997, Nr. 682; dort irrtümlich als Denkmal zur Erinnerung an die Utrechter Union bezeichnet). Die vorliegende Zeichnung von C. Ries könnte die Vorlage für den Stecher gewesen sein. Der Stich weist sowohl den gleichen Blickwinkel wie auch Einzelheiten des Monuments auf. Sie sind teilweise leicht vereinfacht oder, wie im Fall der Staffagefiguren, auch verändert. So fehlen vor allem die Kühe und die korbtragende Bäuerin am linken Blattrand. Die Ortschaft im Hintergrund ist nach links verschoben und verkleinert. Das Denkmal wird so stärker isoliert und in seiner monumentalen Wirkung gesteigert.
Über einen C. Ries, der sich in Kassel aufhielt, ist bisher nichts bekannt, so daß an einem Zusammenhang mit der Kasseler Akademie nicht festgehalten werden muß. Die Datierung des Blattes auf den 25. März 1805, die nicht zutreffen kann, da die Schlacht von Austerlitz erst am 2. Dezember 1805 stattfand, läßt sich als Schreibfehler erklären.
Stand: September 2004 [GF]


Literatur:
Katalog Frankfurt a. M./München 1990, S. 34, Nr. 29, Abb. S. 35


Letzte Aktualisierung: 09.04.2015



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