4.47.2.4 - München, Entwurf für die Glyptothek, Längsschnitt

Katalogtext:
Der Längsschnitt präsentiert die räumliche Aufteilung des langgestreckten Gebäudes sowie die Innendekoration. Der Hauptsaal mit den großen Bildwerken ist bestimmt von den drei kassettierten, flachen Kuppeln und den auffälligen, durch radiale Gitter gegliederten Lünettenfenstern, die das Licht von Norden her einfallen lassen. Über den durch Säulenstellungen und Gurtbögen gekennzeichneten Durchgängen zu den seitlichen Sälen befindet sich ein weiterer zugänglicher Boden: die im Grundriß genannte Orchestertribüne, die durch die in den Eckräumen des Gebäudes angelegten schmalen Stiegen zugänglich ist. Bei der darüberliegenden Dachkonstruktion ist im Bereich der Attika ein Umgang angedeutet, dessen Zugang unklar ist. Unter den Durchgängen im Erdgeschoß ist ein niedriges Kellergeschoß einskizziert, das durch eine im Grundriß eingezeichnete Stiege ("Stiege nach den Oeffen") erschlossen wird und offensichtlich für die Heizung mit umlaufenden Wärmekanälen diente, deren Verlauf auf dem Grundrißentwurf mit Anbau (L GS 12260) dargestellt ist. Die seitlichen Galerien, die kleinere Bildwerke und Vasen aufnehmen sollten, werden durch drei große Nordfenster belichtet.
Die detailliert geschilderte Innenausstattung mit Kassettendecken und ornamentalen Friesen in Anlehnung an antike Motive erinnert deutlich an die 1814 in Paris entstandenen Entwürfe für ein Archivgebäude (L GS 15311, L GS 15312).
Stand: September 2004 [UH]