1.67.1.3 - Kassel, Martinskirche, Umgestaltung des Kirchenraums, Querschnitt (Kopie)



1.67.1.3 - Kassel, Martinskirche, Umgestaltung des Kirchenraums, Querschnitt (Kopie)


Inventar Nr.: GS 12774
Bezeichnung: Kassel, Martinskirche, Umgestaltung des Kirchenraums, Querschnitt (Kopie)
Künstler: Georg Gottlob Ungewitter (1820 - 1864), Zeichner/-in
Datierung: 1841
Geogr. Bezug: Kassel
Technik: Graphit, Feder in Schwarz
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 44,1 x 33,3 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: oben mittig: "Quer-Durchschnitt der St. Martinskirche" (Feder in Schwarz)
unten rechts: "aufgen. u. gez. i. J. d. H. 1841 v. d. Bau Elèven Rudolph u. Ungewitter / cop. Ungewitter." (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Georg Gottlob Ungewitter kopierte den vorliegenden "Quer-Durchschnitt der St. Martinskirche" im Jahr 1841 nach einer von ihm und dem Baueleven Heinrich Georg angefertigten Zeichnung. Es handelt sich hierbei vermutlich um eine der ersten Arbeiten, die er seit Beginn seiner Tätigkeit als Baueleve bei der Oberbaudirektion am 13. Mai 1841 (David-Sirocko 1997, S. 17) auszuführen hatte.
Hintergrund war die Renovierung des Innenraums der Martinskirche, das in den Jahren 1840-1845 durchgeführt wurde (StAM Best. 190a Kassel, Nr. 32). Dazu zählte unter anderem eine Maßnahme, die die schlechte Akustik in der Kirche durch die Verlegung von Altar und Kanzel auffangen sollte. Der Altar wurde infolgedessen in das östlichste Mittelschiffjoch, unmittelbar vor den Chor, gerückt und die Kanzel vom vierten an den ersten südlichen Arkadenpfeiler versetzt. Die Erneuerung des Kirchengestühls zog dessen Neuordnung in zwei Blocken mit Mittelgang nach sich.
Diese veränderte Lage des Altars ist Gegenstand der Zeichnung von Ungewitter. Sie zeigt ebenso wie die Darstellung von Georg Rudolph (GS 12775) einen Querschnitt mit einem Blick zum Scheitel des Chorhaupts, wo sich das 12 m hohe, aus Marmor und Alabaster gefertigte Renaissance-Epitaph Philipps des Großmütigen und seiner Gemahlin Christine von Sachsen befand, das ebenfalls Gegenstand einer Restaurierung war. Offensichtlich sollte mit dieser Darstellung ein Eindruck von der veränderten Situation im Chor veranschaulicht werden.
Die Funktion des Blattes ist noch nicht geklärt. Möglicherweise handelt es sich lediglich um eine Fingerübung der beiden Baueleven. Im Vergleich mit der Zeichnung des Stadtbaumeisters ist die Darstellung weniger detailliert (s. Fenster ohne Binnengliederung) und legt Schwächen bei der zeichnerischen Ausführung offen.
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 20.09.2017



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