3.28.2.5 - Frankenberg, Liebfrauenkirche, Bauaufnahme, Längsschnitt



3.28.2.5 - Frankenberg, Liebfrauenkirche, Bauaufnahme, Längsschnitt


Inventar Nr.: GS 13386
Bezeichnung: Frankenberg, Liebfrauenkirche, Bauaufnahme, Längsschnitt
Künstler: Georg Rudolph (1813 - 1897), Zeichner/-in
Datierung: um 1830
Geogr. Bezug: Frankenberg (Eder)
Technik: Graphit, Feder in Schwarz und Grau
Träger: Papier
Wasserzeichen: nicht ermittelbar
Maße: 40,8 x 53 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab ohne Maßstab ohne Maßeinheit
Beschriftungen: oben rechts: "Blatt VII." (Feder in Schwarz)
unten mittig: "mittlerer Längen-Durchschnitt." (Feder in Schwarz)
unten rechts: "G. Rudolph." (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Der vorliegende Längsschnitt verdeutlicht mit den beiden unterschiedlich hohen Bauteilen von Langhaus und Chor die beiden Hauptbauphasen der Kirche. Nach der Vollendung von Chor (1300) und Langhaus (1337) wurde der Chor noch im Verlauf des 14. Jahrhunderts erhöht, verlängert und schließlich 1353 geweiht. Im Chorpolygon erstreckte sich über der geschlossenen Wandzone nun ein hoher Fensterbereich, der eine verbesserte Lichtwirkung des liturgischen Zentrums gewährleistete.
Im Unterschied zu der später von Köberlein angefertigten Zeichnung sind im Chordachwerk sowohl im Abschnitt des Satteldachs wie in der Abwalmung Versteifungshölzer eintragen, die bei Köberlein fehlen. Es wird sich hier vermutlich um Ausbesserungshölzer der schadhaften Dachkonstruktion handeln. Nachdem die Chorgewölbe in der Mitte des 19. Jahrhunderts teilweise eingestürzt waren, wurden sie zunächst mit einer Bretterdecke geschützt und konnten erst 1866 geschlossen werden. Eine Abweichung in der Darstellung ist ebenfalls bei der Dachkonstruktion der Marienkapelle festzustellen. Hier verzeichnet Rudolph ein komplexes System aus diagonalen Verstrebungen, während bei Köberlein eine Konstruktion mit Kaiserstiel zu finden ist. Zwar spricht Dehn-Rotfelser davon, daß noch vor den 1830er Jahren die Neubedachung der Marienkapelle erfolgte (Dehn-Rotfelser 1882, S. 4), 1833 gibt es indes Hinweise in den Archivalien, daß die Arbeiten noch nicht vollendet sind (StAM Best. 190a Frankenberg Nr. 64, 12.11.1833). In den 1870er Jahren (StAM Best. 190a Frankenberg Nr. 64, 19.5.1874) ist erneut vom schadhaften Kapellendach die Rede. Eine Renovierung mit gleichzeitiger Änderung der Konstruktion erscheint folglich möglich.
Der vorliegende Längsschnitt der Kirche ist ebenso wie der Grundriß (GS 13383), der Aufriß der Südseite (GS 13384) und die Ansichten der Kirche von Südwesten (GS 12088) und Südosten (GS 12089) auf einen grünbraunen Karton aufgeklebt worden. Der in Graphit aufgebrachte Vermerk "Fol. XXII b 2 a" ist ein Hinweis auf eine ursprüngliche Aufbewahrungssystematik.
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
Dehn-Rotfelser 1882, S. III


Letzte Aktualisierung: 20.09.2017



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