3.28.2.12 - Frankenberg, Liebfrauenkirche, Marienkapelle, Bauaufnahme von Konsolen, Vorderansicht



3.28.2.12 - Frankenberg, Liebfrauenkirche, Marienkapelle, Bauaufnahme von Konsolen, Vorderansicht


Inventar Nr.: GS 13543
Bezeichnung: Frankenberg, Liebfrauenkirche, Marienkapelle, Bauaufnahme von Konsolen, Vorderansicht
Künstler: Georg Rudolph (1813 - 1897), Zeichner/-in
Datierung: um 1830
Geogr. Bezug: Frankenberg (Eder)
Technik: Graphit
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 41,6 x 27,4 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit Zoll
Beschriftungen: unten mittig: "Tragsteine an der Kapelle." (Feder in Schwarz)
oben rechts: "Blatt XIV." (Feder in Schwarz)
unten rechts: "G. Rudolph." (Feder in Schwarz)
in der Darstellung: Namen der Figuren (Graphit)


Katalogtext:
Zusätzlich zu den Darstellungen von Blattkonsolen im Kirchenraum, die von Georg Ihlée angefertigt wurden, liegen zwei Blätter vor, die die am Außenmauerwerk der Marienkapelle angebrachten und heute auch noch vorhandenen Blattkonsolen der Marienkapelle abbilden. Vor dem Bildersturm hatte auf ihnen ein umfangreicher Skulpturenzyklus aus ca. 55 Heiligenfiguren Aufstellung gefunden. Von einer Stabwerkgliederung gerahmt bildeten diese Heiligenfiguren den wichtigsten Bestandteil des reichen Bauschmucks am Außenmauerwerk der Marienkapelle. Die wenigen heute noch erhaltenen Stücke befinden sich im Chor der Kirche sowie im Kreisheimatmuseum.
Die beiden aus der Hand von G. Rudolph stammenden Zeichnungen (s. a. GS 13541) zeigen in vier untereinander angeordneten Reihen die kelchförmigen Konsolen, die von variantenreich gestaltetem Blattwerk umwunden werden. Der Kelchfuß wird von verschieden gestalteten Menschenköpfen bzw. Dämonenfratzen gebildet, aus denen das Blattwerk direkt zu erwachsen scheint und sich zum profilierten Abschlußgesims emporwindet. Zur Identifizierung der Heiligenfiguren sind deren Namen unterhalb der Gesimsschräge der Stabwerkgliederung als gotische Minuskeln erhaben in den Stein gehauen. In der Darstellung sind sie vereinfachend unmittelbar unter die Köpfe gesetzt. Da sowohl Konsolsteine wie Inschriften inzwischen stark verwittert sind, ist die genaue Verortung bei einigen Stücken schwierig. Zudem hat sich Rudolph leider nicht wie Cäsar an eine nachvollziehbare Reihenfolge gehalten, die der Abfolge der einzelnen Stücke am Bau entspricht. Die Darstellung beginnt an der südliche Polygonseite der Kapelle mit den beiden ersten Konsolsteinen. In der Abfolge am Bau folgen dann jedoch die beiden ersten auf Blatt GS 13541 präsentierten Stücke. Die zweite Reihe bildet in korrekter Abfolge die Steine des südöstlichen Wandfelds ab. Daran schließen sich die Konsolen zwischen der östlichen und der südlichen Polygonseite an. Diese Abfolge wird unterbrochen durch die beiden letzten Konsolen der dritten Reihe, die sich an der Stirnseite des rechten bzw. linken Strebepfeilers neben dem Portal befinden. Die Konsole mit Dämonenkopf (an der dritten Position) in der vierten Reihe ist wiederum am nördlichen Strebepfeiler zu verorten.
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
Dehn-Rotfelser 1882, S. III


Letzte Aktualisierung: 09.04.2015



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