12.13.11.3 - Studie einer dorischen Säulenordnung, Detailaufriß

Katalogtext:
Die Bedeutung dieses aus dem Wolff-Nachlaß stammenden Blattes zeigt sich weniger in der Vorderseitendarstellung, die eine mit schwarzer Feder ausgeführte dorische Säulenordnung zeigt, als vielmehr in der Rückseitenbeschriftung. Eine tabellarische Auflistung wird betitelt: "Folgende Resultate habe ich, als wichtiges Hülfsmittel zum Studium der Schoenen Civil-Architektur, aus den / Werken von Wilkens, Stuart, Revett, le Roy, Desgodetz, Clerisseau, Wood und Adam und aus antiquities of Ionians / gezogen". Es handelt sich um eine Gegenüberstellung verschiedener, den Zeichnungen und Erklärungen der aufgeführten Autoren entnommener Modulmaße der einzelnen Säulenordnungen. Damit verdeutlicht dieses Blatt, welche Autoren im Rahmen der Architektenausbildung für das Studium der Säulenordnungen herangezogen wurden. Neben dem zwischen 1762 und 1816 in vier Bänden erschienenen Werk "The Antiquities of Athens" von James Stuart und Nicholas Revett handelt es sich u. a. um Robert Adams "Ruins of the Palace of the Emperor Diocletian at Spalatro in Dalmatia" (London 1764), Antoine Desgodets' "Les édifices antiques de Rome" (Paris 1682), Julien-David le Roys "Les Ruines des plus beaux monuments de la Grece" (Paris 1758) und John Woods "A Dissertation upon the Orders of Columns, And Their Appendages [...]" (London 1750).
Die Herkunft des Papiers aus der Papiermühle "VAN DER LEY" ermöglicht die Datierung der Zeichnung nach 1800, so daß Johann Heinrich Wolff als ausführender Zeichner anzunehmen ist. Ob er für die Vorder- und Rückseite verantwortlich gemacht werden kann, ist unklar.
Stand: September 2004 [MH]