6.2.3.2 - Athen, Lysikrates-Denkmal, Akanthusakroter mit Rekonstruktion nach Stuart/Revett, Grundriß, Aufriß und Schnitt (Kopie)



6.2.3.2 - Athen, Lysikrates-Denkmal, Akanthusakroter mit Rekonstruktion nach Stuart/Revett, Grundriß, Aufriß und Schnitt (Kopie)


Inventar Nr.: L GS 15095
Bezeichnung: Athen, Lysikrates-Denkmal, Akanthusakroter mit Rekonstruktion nach Stuart/Revett, Grundriß, Aufriß und Schnitt (Kopie)
Künstler: Johann Heinrich Wolff (1792 - 1869), Zeichner/-in
Datierung: 1810/1811
Geogr. Bezug: Athen
Technik: Feder in Schwarz
Träger: Transparentpapier
Wasserzeichen: -
Maße: 26,2 x 32,2 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: oben links: "186 d" (Graphit)
oben rechts: "186 e" (Graphit)


Katalogtext:
Das heute in zwei Hälften getrennte Transparentpapier zeigt Architekturdetails vom Denkmal des Lysikrates, der sog. Demosthenes-Laterne. Johann Heinrich Wolff fertigte die Darstellungen als Kopie nach James Stuarts und Nicholas Revetts "The Antiquities of Athen" (Stuart/Revett 1762-1816, Bd. I, Taf. 36) an. Das Werk hatte er im Zusammenhang mit einer vom Vater gestellten Studienaufgabe, die ihm den Bau eines Gipsmodells des Lysikrates-Denkmals übertrug, in der Göttinger Bibliothek eingesehen (Wolff 1899, S. 245). Johann Heinrich konzentrierte sich mit dieser Zeichnung auf die Dachgestaltung des Tempels mit seinem ungewöhnlichen Aufsatz. Die Bekrönung des Daches bestand neben dem üppigen Akanthusakroter aus einem nicht erhaltenen Dreifuß, den Lysikrates als Ehrung für eine von ihm gestiftete Aufführung erhalten hatte. Zur Präsentation dieses Dreifußes war der Tempel quasi als überproportionaler Sockel an einer Straße südöstlich der Akropolis errichtet worden (Schefold 1967, S. 262).
Stuart und Revett ergänzten mit ihren Darstellungen sowohl die nur noch teilweise vorhandenen wie die komplett fehlenden Stücke. Abweichend von der Vorlage trennte Johann Heinrich Wolff die Einzelelemente voneinander. Der rekonstruierte Dachaufsatz besteht zum einen aus den Volutenspangen des Daches, von denen eine umgedreht und seitenverkehrt am linken Rand der linken Blatthälfte dargestellt ist, zum anderen aus den hier aufsitzenden Delphinwesen der rechten Blatthälfte, die den nur halb ausgeführten Akanthusakroter umschließen. Als Bekrönung des Tempels lagert dem Akanthusakroter der Dreifuß auf, durch dessen oberen Teil die Trennlinie des Blattes geht. Auf die Position des Dreifußes konnte durch die noch vorhandenen Vorrichtungen am Akanthusakroter geschlossen werden. Die durch eine Fehlstelle des Blattes nur noch teilweise vorhandene Weihinschrift, die mit dem griechischen Wort Lysikrates beginnt, befand sich ursprünglich am dreifach faszierten Architrav. Ebenfalls durch die Teilung des Blattes getrennt, ist rechts des Akanthusakroters der Grundriß des Dreifußes dargestellt. Ausschnitthaft zeigt Johann Heinrich Wolff auch das Antefix-Band, das das Kranzgesims abschließt.
Stand: September 2004 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



© Hessen Kassel Heritage 2024
Datenschutzhinweis | Impressum