1.42 Kriegsschule Untere Königsstraße


Landgraf Friedrich II. gründete 1787 das Kadettencorps, für dessen Unterbringung er das ehemalige Kunsthaus bestimmte. Die Zöglinge erhielten hier Unterricht im Reiten, Fechten und Tanzen, aber auch in Sprachen, Ingenieurskunst und Taktik. 1809/10 entstand in der Zeit des westphälischen Königreichs ein Neubau für eine "École royale d'artillerie et du génie" an der Unteren Königstraße, unterhalb von Hohetor- und Jägerkaserne, deren Planung Grandjean de Montigny zugeschrieben wurde (Holtmeyer 1923, S. 515).
Die vier 1828 datierten zusammengehörigen Zeichnungen (Marb. Dep. 150 - Marb. Dep. 153) präsentieren eine sorgfältige Bauaufnahme dieses als "Kriegsschule" bezeichneten Gebäudes, das nach der Restitution des Kurfürstentums Hessen das Kadettenkorps beherbergte.
1831 zählte die Anstalt 60 Schüler (Holtmeyer 1923, S. 516), die nur schwer in diesem Gebäude unterzubringen waren. Zu Beginn der 40er Jahre des 19. Jahrhunderts entstanden deshalb Pläne zu einem Erweiterungsbau im Anschluß an das alte Gebäude (vgl. die approbierten Zeichnungen von Lingemann, StAM 300 P II 11084 [1841] u. StAM 300 P II 11083 [1844]).
1846 legte Oberbaudirektor Bromeis Entwürfe für einen Neubau vor, der das alte Gebäude vollständig integriert (sechs Blätter, Marb. Dep. II, 89 - Marb. Dep. II, 94). Dieses aufwendige Projekt wurde allerdings ebensowenig wie das frühere Vorhaben realisiert. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts diente das alte Gebäude als Proviantamt (Holtmeyer 1923, S. 516).

Stand: Mai 2005 [UH]




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