2.3 Schloß


An der Stelle des heutigen Schlosses Wilhelmshöhe stand bis zur Reformation ein Kloster, das von Landgraf Philipp für Jagdaufenthalte umgebaut wurde. Anfang des 17. Jahrhunderts ließ Moritz der Gelehrte einen neuen Bau errichten. Landgraf Karl plante wiederum einen Neubau, für den Giovanni Francesco Guerniero, der Architekt des Herkules-Monuments, Entwürfe in der Art eines italienischen Palazzos vorlegte. Seine in der Kupferstichsammlung "Delineatio montis" publizierten Vorstellungen wurden allerdings ebensowenig verwirklicht wie Entwürfe Johann Friedrich Karchers (zu Guerniero: Heidelbach 1909; Holtmeyer 1910; Fenner 1997; zu Karcher: Kramm 1939; Hannwacker 1992, S. 255-267; Bergmeyer 1999, S. 170-176).
1766-1769 ließ Landgraf Friedrich II. das Weißenstein genannte Schloß umbauen und das Corps de Logis aufstocken. Zwanzig Jahre später fertigte Charles De Wailly im Auftrag dieses Fürsten drei repräsentative Entwürfe für einen Neubau an (Dittscheid 1987), die jedoch erst nach Friedrichs Tod in Kassel eintrafen.
1786 ließ Wilhelm IX., der Nachfolger Friedrichs II., die Flügel weitgehend und 1790 schließlich alle noch vorhandenen Teile abbrechen, um Platz für das von Simon Louis Du Ry und Heinrich Christoph Jussow geplante Schloß zu schaffen, das zwischen 1786 und 1801 errichtet wurde.
Weitere Zeichnungen zum Schloß Wilhelmshöhe befinden sich in Potsdam (SPSG, Plankammer) sowie in Bad Homburg v. d. H. in der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen.

Stand: Mai 2005 [GF]




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