3.31 Freienhagen


Der an der Fulda gelegene Besitz Freienhagen, der im Mittelalter wie die umliegenden Dörfer der Familie von Hund gehört hatte, kam im 14. Jahrhundert in landgräflichen Besitz (zur Geschichte der Anlage: Woringer 1907; Holtmeyer 1910, S. 66-69; Philippi 1976, S. 586; Löwenstein 1991, S. 48). Zu Beginn des 17. Jahrhunderts schenkte Landgraf Moritz das Anwesen seiner zweiten Ehefrau Juliane, die es später an einen ihrer Söhne weitergab. Von diesem erwarb es 1651 dessen Hofmeister, der Obristleutnant Hans Heinrich Hund aus einer Nebenlinie der ursprünglichen Eigentümer. Er ließ ein neues Herrenhaus erbauen, das die Zeichnung L GS 13813 zeigt (Woringer 1907, S. 60 schreibt das neue Gebäude Hund zu; Holtmeyer 1910, S. 66 und 68f. Landgraf Moritz). Nach einem erneuten Besitzerwechsel kaufte Landgraf Karl 1702 den Hof, um dort ein Sommerschloß mit einem größeren terrassierten Garten anzulegen. Von letzterem wurde jedoch nur ein Teil, von der projektierten Schloßanlage gar nichts realisiert. Vom Bestand und den Planungen in den 20er Jahren des 18. Jahrhunderts werden drei Pläne in der Graphischen Sammlung (L GS 7925 u. in dem Klebeband Marb. Dep. 254) sowie weitere im Hessischen Staatsarchiv Marburg verwahrt. Nachdem die Anlage unter den Landgrafen Wilhelm VIII. und Friedrich II. zwar oft besucht, aber kaum verändert wurde, ließ Landgraf Wilhelm IX. 1796 von Karl Friedrich Schwarzkopf, dem Sohn des Garteninspektors Daniel August Schwarzkopf Pläne für eine großzügige Umgestaltung zum Landschaftsgarten entwerfen (Marb. Dep. 254,13 u. Marb. Dep. 254,14), die jedoch nicht verwirklicht wurden. In der Folge wurde das Gut verpachtet und ging im 19. Jahrhundert in privaten Besitz über. Reste der Gartenanlage aus der Zeit Landgraf Karls haben sich bis heute erhalten.

Stand: September 2004 [GF]




© Hessen Kassel Heritage 2024
Datenschutzhinweis | Impressum