3.99 Reinhardswald


Unter den aus dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen in Marburg in die Graphische Sammlung gelangten Zeichnungen befindet sich ein Umschlag mit der Beschriftung "6 Entwürfe / zu verschiedenen Baulichkeiten in einen im Rein- / hardswalde anzulegenden Wild- und Saupark. / -1848 -" (Marb. Dep. 105 a - Marb. Dep. 105f). Die darin enthaltenen Blätter zeigen vier Entwürfe für Forsthäuser sowie je einen für eine Wildscheuer und für Zaungitter. Diese Serie steht im Zusammenhang mit der im Hessischen Staatsarchiv Marburg aufbewahrten Akte "die Anlegung eines Sau und Wildparkes im Reinhardswald (bei Sababurg) betr., 1848" (StAM Best. 7d 1, Gef. 22, Nr. 4 1/2 a; vgl. Glaßl 1989, S. 66). Darin heißt es in einer Resolution vom 8. August 1848, die Hofbaudirektion solle Kostenanschläge und Zeichnungen liefern für eine Pförtner- resp. "Aufsichterwohnung auf der Höhe des Reinhardswaldes", eine Wildscheune "wie die im Eichwald" sowie ein Flügeltor aus Eichenlatten. Kurfürst Friedrich Wilhelm II. plante seinerzeit offenbar eine Neueinrichtung des Tiergartens bei der Sababurg, der seit 1830 ohne Wildbesatz war (vgl. Glaßl 1989, S. 54).
Die Art der Präsentation der Gebäude auf anschauliche Weise, eingebettet in ihre Umgebung, sowie die geübte Hand des Zeichners verweisen auf den charakteristischen Stil des damaligen Kasseler Hofbaumeisters Georg Jatho (vgl. L GS 12064, Marb. Dep. 114).

Stand: August 2007 [UH]




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