2.7.1.8 - Kassel-Wilhelmshöhe, Aquädukt, Entwurf zum Wasserkastell mit aufgesetzter Turmruine, Längsschnitt mit Blick nach Norden



2.7.1.8 - Kassel-Wilhelmshöhe, Aquädukt, Entwurf zum Wasserkastell mit aufgesetzter Turmruine, Längsschnitt mit Blick nach Norden


Inventar Nr.: GS 5847
Bezeichnung: Kassel-Wilhelmshöhe, Aquädukt, Entwurf zum Wasserkastell mit aufgesetzter Turmruine, Längsschnitt mit Blick nach Norden
Künstler: Heinrich Christoph Jussow (1754 - 1825), Architekt/-in
Datierung: 1789 (vor)
Geogr. Bezug: Kassel-Wilhelmshöhe
Technik: Graphit, Feder in Grau, grau, blaugrau und rosa laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: keine Angabe
Maße: 53,4 x 37,7 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "Fuß"
Beschriftungen:


Katalogtext:
Der Schnitt durch das Wasserkastell zeigt im Sockelbau des Turmes eine hohe Erdgeschoßhalle mit Gewölbeansatz. In der Ausführung erhielt die Halle einen kreuzförmigen Grundriß und wurde mit zwei sich kreuzenden Tonnen überwölbt (Manuskript Schuchard/Dittscheid). Die Höhe des Raumes, dessen Volumen dunkelgrau laviert ist, entspricht den beiden angrenzenden Aquäduktbögen (30 Fuß = ca. 9 m). Die Höhen der Bögen, der Rinne, der Attika und der Tür sind genau vermaßt. Im östlichen Pfeiler führt eine steile Wendeltreppe in drei Spiralen zur Turmplattform hinauf. Die geplante Turmhöhe wird mit 16 Fuß (ca. 4,80 m) angegeben und ist damit etwa halb so hoch wie die Bögen. Der Betrachter blickt von Süden auf die gemauerte Turmrückwand mit dem nach Norden offenen Rundbogen. Die seitlichen Verstärkungen bilden zugleich die Widerlager für die angeschnittenen Bögen der Ost- und Westflanke. Auffällig ist der starke Mauerbewuchs, der die Öffnung bis zur Hälfte verdeckt.
Gut zu erkennen ist die hinter der einschichtigen, 3 Fuß (ca. 0,9 m) hohen Quadermauer verborgene Wasserrinne. Sie ist 2 Fuß (ca. 0,60 m) tief eingeschnitten und führt von Westen, also von der Bergseite, bis in den Turm hinein. Die Verlegung der "Candeln" begann 1790 im westlichen Abschnitt (Baurapport Du Ry vom 4.-9. Oktober 1790; StAM Best. 6a, Nr. 153, fol. 11-12). 1791 waren 80 Fuß (ca. 24 m) verlegt (Bericht Du Ry, Kassel am 15. Juli 1791; StAM Best. 6a, Nr. 153, fol. 15-17). Dies entspricht in etwa der Hälfte der zwölf Bögen langen Hauptstrecke bis zum Turm. Während auf dieser Seite 1790 bereits sämtliche Bögen geschlossen waren, wurde 1791 sowohl am letzten Pfeiler als auch am Turm noch gearbeitet. Nachdem der Turmsockel stand, konnte in diesem Jahr das Kreuzgewölbe eingezogen werden. Der 13. Bogen am letzten Pfeiler sollte gleichzeitig fertiggestellt werden (Jussow an Wilhelm IX., Weißenstein am 11. Oktober 1791; StAM Best. 300, E 12 Nr. 10, fol. 40). Die Maurerarbeiten zur Errichtung des Aquädukts wurden etwa gegen Jahresende abgeschlossen.

Text übernommen aus Katalog Kassel 1999/CD-Rom [HB]


Literatur:
Katalog Kassel 1958, S. 25, Nr. 67 (mit Abb.); Katalog Kassel 1999/CD-Rom


Letzte Aktualisierung: 09.04.2015



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