1.3.4.2 - Kassel, Chattenburg, Werkzeichnung von Vestibül und Treppenhaus im westlichen Eingangsflügel, Grundriß und Längsschnitt



1.3.4.2 - Kassel, Chattenburg, Werkzeichnung von Vestibül und Treppenhaus im westlichen Eingangsflügel, Grundriß und Längsschnitt


Inventar Nr.: GS 5758
Bezeichnung: Kassel, Chattenburg, Werkzeichnung von Vestibül und Treppenhaus im westlichen Eingangsflügel, Grundriß und Längsschnitt
Künstler: Heinrich Christoph Jussow (1754 - 1825), Architekt/-in, Entwurf
unbekannt, Zeichner/-in, Ausführung
Datierung: um 1818
Geogr. Bezug: Kassel
Technik: Graphit, Feder in Grauschwarz
Träger: Papier
Wasserzeichen: "1806 / F H F"
Maße: 49,5 x 37,5 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "Fuss"; bezifferter Maßstab ohne Maßeinheit
Beschriftungen: oben links: "der Model zu den Säulen und Pilastern ist 1 3/16'. / 40 Stufen sind a 13'' breit und 61/2'' hoch / drei Stufen sind a 13'' breit und 6 5/6'' hoch / macht zusammen eine Höhe von 25'." (Feder in Grau)


Katalogtext:
Die Werkzeichnung zeigt jene Treppe Würzburger Typs links vom Haupteingang, die der Eingangshalle ihren besonderen Charakter geben sollte. Engelhard (Engelhard 1845/1, S. 60) schreibt dazu: "In dem alten Schlosse fehlte es sehr an einem schönen Vestibüle, und eine einigermaßen imposante Treppe war erst in der letzten Zeit seiner Existenz darin eingerichtet worden [von Jussow]. Um so mehr hatte Jussow sich beeifert in dem neuen Schlosse beide Gegenstände in größter Pracht und Ausdehnung anzubringen, was um so mehr einleuchten wird, wenn man die Dimensionen derselben näher untersucht. Einer der höhern Hofbeamten rühmte die Schönheit des Vestibüls des Würzburger Schlosses, und ließ einen Riß davon kommen [...]" Eine eigenhändige Abhandlung Jussows über das Würzburger Schloß (mhk, Graphische Sammlung, Nachlaß Jussow) belegt seine eingehenden Vorstudien. Den Treppenbau beschreibt Engelhard: "Bei der Treppe befolgte Jussow dasselbe System, was er im Wilhemshöher Schlosse angewendet hat, nämlich unten einen auf die Mitte der Vorhalle (Vestibüle) treffenden Zug aufzustellen, der sich oben in zwei Arme theilt, wovon der rechte rechtsum, der andre linksum führt" (Engelhard 1845/1, S. 60). Säulen und Pilaster des Vestibüls stehen auf hohen, rechteckigen Sockeln; sie besitzen attische Basen und toskanische Kapitelle, wie es auch in dem im Hessischen Staatsarchiv Marburg befindlichen Querschnitt durch den Eingangsflügel ( StAM P II 9579/1) festzustellen ist. Ein Unterschied zeigt sich jedoch in der Gestaltung der tragenden Pfeiler der Vorhalle: während diese in der Marburger Zeichnung Rundbögen tragen, die das Fenstermotiv aufgreifen, sind die Öffnungen hier in der Höhe der Säulenkapitelle mit waagerechtem Abschluß vorgesehen.

Text übernommen aus Katalog Kassel 1999/CD-Rom [UH]


Literatur:
Katalog Kassel 1999/CD-Rom


Letzte Aktualisierung: 09.04.2015



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