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10.5.2.3 - Turzno bei Thorn, Landhaus des Barons von Dzialowski, Entwurfsskizze zum Obergeschoß (?) und zu einem Theater sowie weitere Skizzen, Grundriß



10.5.2.3 - Turzno bei Thorn, Landhaus des Barons von Dzialowski, Entwurfsskizze zum Obergeschoß (?) und zu einem Theater sowie weitere Skizzen, Grundriß


Inventar Nr.: GS 6071
Bezeichnung: Turzno bei Thorn, Landhaus des Barons von Dzialowski, Entwurfsskizze zum Obergeschoß (?) und zu einem Theater sowie weitere Skizzen, Grundriß
Künstler: Heinrich Christoph Jussow (1754 - 1825), Architekt/-in
Datierung: 1806
Geogr. Bezug: Turzno (Thorn)
Technik: Graphit, Feder in Braun
Träger: Papier
Wasserzeichen: keine Angabe
Maße: 37,1 x 43,7 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: oben rechts: "Skizzen zum Entwurfe zu einem Landhause für den Baron von Dzialowski / in Pohlen, wovon die ausgeführten Plane im Monat Oktober 1806 nach / Turzno von mir überschickt worden sind." (Feder in Braun)
in der Darstellung: Bezeichnung der einzelnen Räume von links nach rechts, Gartenseite: "garderob", "garderob", "vestibul", "Kammer Jungfer [?]", "Kinderzimmer", "Cabinet", "Salle de Societé", "Sallon"; Eingangsseite: "Cabinet", "Chambre a coucher", "Wohnzimmer", "Vest.", "Antichambre et Salle à manger" (Graphit)


Katalogtext:
Das Blatt vereint einige grob ausgeführte Skizzen, die in keinem inhaltlichen Zusammenhang stehen. Darunter befindet sich auch ein Grundriß zum umzubauenden Landhaus in Turzno, der bisher als erste Ideenskizze zur Raumaufteilung des Erdgeschosses galt, mit dem entsprechenden Grundriß GS 6070 allerdings nur schwer in Einklang zu bringen ist. Daß hier das Kinderzimmer und eine Kammer für die "Jungfer", vermutlich das Kindermädchen, untergebracht werden sollten, könnte dafür sprechen, daß es sich eher um das Mezzaningeschoß als um die Beletage handelt.
Der Grundriß des Theaters steht in keinem Zusammenhang mit dem Bauprojekt in Turzno. Die Kreisform und das bestuhlte Parterre stimmen typologisch mit den Vorprojekten von De Wailly und Peyre für die Comédie Française in Paris überein (Manuskript Schuchard/Dittscheid).
Aufschlußreich ist die Beschriftung des Blattes. Danach hat Jussow im Oktober 1806 die fertigen Präsentationsrisse zur Begutachtung nach Turzno gesandt. Dem entspricht ein beiliegender Zettel mit der Bezeichnung von fremder Hand: "de Dzialowski à Berlin poste restante oder in Turzno bey Thorn in Westpreußen."
Ob Jussows Pläne ausgeführt wurden, ist unklar. Auf jeden Fall hat sich der Altbau nicht erhalten, sondern mußte 1866 einem Schloß im Stil der Frührenaissance nach Plänen von Enrico Marconi weichen (Dehio West- und Ostpreußen 1993, S. 642).

Text übernommen aus Katalog Kassel 1999/CD-Rom [CL]


Literatur:
Katalog Kassel 1999/CD-Rom


Letzte Aktualisierung: 09.04.2015



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