12.12.3.11 - Meisterriß einer Dachkonstruktion, Grundriß, Schnitt und Aufsicht



12.12.3.11 - Meisterriß einer Dachkonstruktion, Grundriß, Schnitt und Aufsicht


Inventar Nr.: lfd. Nr. 6701
Bezeichnung: Meisterriß einer Dachkonstruktion, Grundriß, Schnitt und Aufsicht
Künstler: Friederich Kümmel (tätig um 1774), Zimmermann
Datierung: 1774
Geogr. Bezug: unbekannter Ort
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, grau, braun und gelb laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 72,4 x 103,5 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab ohne Maßeinheit
Beschriftungen: in der Darstellung: "Friederich Küm(m)el" (Feder in Grau)
in der Darstellung: "1774." (Feder in Braun)
in der Darstellung: "Aprobiert / [...] Sippel altgülte Meister / Johannes Gia Gülte Meister" (Feder in Braun)
in der Darstellung: Buchstaben (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Da die Konstruktion eines Dachwerks bei gleich hohen Trauflinien und Dachflächen mit gleicher Neigung als weniger anspruchsvoll galt, wurden für die Meisterprüfung Aufgaben mit zusammengesetzten und reich gegliederten Dachformen gestellt. So hat das von Friederich Kümmel im Jahr 1774 ausgearbeitete Dachwerk eine polygonale Form mit einem rundbogig vorspringendem Gebäudeteil und einer ovalen Innenhofaussparung. An mehreren Stellen ist die Trauflinie konkav eingezogen.
Um die zentrale Grundrißdarstellung ist eine Reihe von Schnitten angeordnet. Sie zeigen ein Satteldach mit gebrochenen Dachflächen in Mansardform. Die Lastenverteilung erfolgt über ein Sprengwerk mit zweisäuligem Hängebock, der die entstehenden Druckkräfte über eine Oberzugkonstruktion verteilt. Zur Aussteifung sind die Dachflächen mit Windkreuzen versehen. Diese Konstruktion erhielt, um die Lesbarkeit des Grundrisses zu erleichtern, gesonderte Darstellungsebenen.
Die Zeichnung ist mit einem Approbationsvermerk des Altgildemeister W. (?) Sippel und des Gildemeisters Johannes Gia versehen worden. Auf dem beschnittenen Blatt befindet sich links oben ein verdecktes Wachssiegel. Rückseitig sind Reste zweier Siegel vorhanden.
Bei dem Zimmermann Friederich Kümmel könnte es sich um den Vater von Jean Kümmel handeln, der 1819 seinen Meisterriß vorlegte (lfd. Nr. 6684).
Stand: Mai 2005 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 20.03.2023



© Hessen Kassel Heritage 2024
Datenschutzhinweis | Impressum