1.53.3.5 - Kassel, Wilhelmshöher Tor, Vorentwurf im "römischen" Stil mit eintorigem Triumphbogen, Aufriß von Osten



1.53.3.5 - Kassel, Wilhelmshöher Tor, Vorentwurf im "römischen" Stil mit eintorigem Triumphbogen, Aufriß von Osten


Inventar Nr.: GS 9556
Bezeichnung: Kassel, Wilhelmshöher Tor, Vorentwurf im "römischen" Stil mit eintorigem Triumphbogen, Aufriß von Osten
Künstler: Heinrich Christoph Jussow (1754 - 1825), Architekt/-in
Datierung: um 1805
Geogr. Bezug: Kassel
Technik: Graphit, Feder in Grauschwarz, grau und hellbraun laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: keine Angabe
Maße: 26,5 x 42,3 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen:


Katalogtext:
Auch bei dieser Variante des Torgebäudes greift Jussow wie in GS 5863 auf antike Vorbilder sowie auf eigene Entwürfe für Schloß Weißenstein zurück. Im Unterschied zu den beiden Varianten GS 5864 und GS 5863 wird hier auf die Verwendung von Säulen verzichtet; sie tauchen nur bei den Wachhäusern auf. Die Verklammerung mit dem Tor erfolgt durch Mauern mit rundbogigen Durchgängen, die wie die Wachhäuser rustiziert sind. Von den seitlichen Bauten ist auch die Höhe des Gebälkes sowie das Mäandermotiv übernommen. Der einachsige Torbau ist breiter und höher als bei der Version GS 5863. Seine glatten Mauerflächen kontrastieren stark mit der seitlichen Rustika, so daß der Mittelbau hier noch stärker als bei den anderen Zeichnungen als eigenständiges Bauwerk von monumenthafter Wirkung erscheint. Der reiche skulpturale Schmuck der Gebälke mit Rankenwerk und des Kranzgesimses mit Konsolen und Zahnschnittfries zeichnet den Mittelbau vor den Seitengebäuden aus.
Auf eine bekrönende Skulptur wurde in diesem Fall verzichtet, dafür sind in Nischen die Figuren von Herkules und Mars aufgestellt, die Reliefs vergrößert und über der Archivolte nach antikem Muster zwei Viktorien vorgesehen.
Mit Jussows Entwürfen für einen einachsigen Triumphbogen zwischen den Seitenflügeln von Schloß Weißenstein bestehen einige Gemeinsamkeiten. Besonders GS 5803 in der Variante ohne seitliche Portiken mit breiten glatten Wandflächen, vor denen Skulpturen stehen, der Anordnung von Reliefs in der oberen Zone sowie das kräftige Kranzgesims sind vergleichbar. Hingegen bedeutet der Verzicht auf eine abschließende Figurengruppe, wie GS 5803 sie mit einer Quadriga vorsah, eine wesentliche Einschränkung der Wirkung.

Text übernommen aus Katalog Kassel 1999/CD-Rom [GF]


Literatur:
Katalog Kassel 1958, S. 34f., Nr. 94; Katalog Kassel 1999/CD-Rom; Katalog Kassel 1999/1, S. 216, Kat.Nr. 80


Letzte Aktualisierung: 20.09.2017



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