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8.1.1.1 - Agrigent, Bauaufnahme des sog. Concordia-Tempels, Grundriß



8.1.1.1 - Agrigent, Bauaufnahme des sog. Concordia-Tempels, Grundriß


Inventar Nr.: L GS 11994
Bezeichnung: Agrigent, Bauaufnahme des sog. Concordia-Tempels, Grundriß
Künstler: Julius Eugen Ruhl (1796 - 1871), Zeichner/-in
Datierung: 1819
Geogr. Bezug: Agrigent
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, braun laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 29,5 x 44,4 cm (Blattmaß)
Maßstab: unbezifferter Maßstab mit Maßeinheit "fuß Engl. Maaß"
Beschriftungen: unten mittig: "Aufmessung eines Tempels der Concordia zu Girgente in Sicilien am 11. May 1819." (Graphit)
in der Darstellung: diverse Erläuterungen (Feder in Schwarz)
in der Darstellung: Maßangaben (Graphit)


Katalogtext:
Der um 425 v. Chr. errichtete sog. Concordia-Tempel oder Tempel F in Agrigent, ein Peripteraltempel (6 x 13 Säulen), hat sich aufgrund der Umwandlung in eine Kirche durch den heiligen Gregorios im Jahre 597 n. Chr. bis heute fast vollständig erhalten (Gruben 1976, S. 312ff.). Seine ausgewogene Ordnung veranlaßte schon Goethe zu lobenden Worten: "seine schlanke Baukunst nähert ihn schon unserm Maßstabe des Schönen und Gefälligen, er verhält sich zu denen von Paestum wie Göttergestalt zum Riesenbilde" (zit. nach Gruben 1976, S. 315).
Bereits 1751 erschien eine Würdigung des Baues mit Abbildungen in Pancrazis "Antichità Siciliane". Vermutlich hat Julius Eugen Ruhl dieses Buch bei seinen in den Mai 1819 datierten Zeichnungen des Tempels (L GS 11992 - L GS 11994) zu Hilfe genommen (vgl. Katalog Kassel 1986/1, S. 173).
Das vorliegende Blatt ist betitelt: "Aufmessung eines Tempels der Concordia zu Girgente in Sicilien am 11. May 1819." Übereinstimmend mit dem damaligen Baubestand verzeichnet Ruhl anstelle der ursprünglichen Längswand der Cella fünf Pfeiler, die durch dünne Zwischenwände verbunden sind. Auf der Rückseite der Cella, deren vorderen östlichen Eingangsbereich er korrekt als "Pronaos" betitelt, notiert er zudem einen "Portico", der vermutlich bei der Umwandlung in eine Kirche als Westeingang eingerichtet wurde (vgl. Katalog Kassel 1986/1, S. 172ff.). Daraus wird deutlich, daß Ruhl in dieser Zeichnung versucht, den zum Zeitpunkt der Bauaufnahme vorliegenden Zustand zu erfassen, der auch die im Laufe der Zeit erfolgten Veränderungen einschließt. Die genauen Maßangaben in der Darstellung bekräftigen diese Annahme.
Stand: August 2007 [UH]


Literatur:
Katalog Kassel 1986/1, S.173f., Abb. 38c


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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