1.29.1.6 - Kassel, Ständehaus, fünfter Vorentwurf zur Fassade, Aufriß



1.29.1.6 - Kassel, Ständehaus, fünfter Vorentwurf zur Fassade, Aufriß


Inventar Nr.: L GS 12050
Bezeichnung: Kassel, Ständehaus, fünfter Vorentwurf zur Fassade, Aufriß
Künstler: Julius Eugen Ruhl (1796 - 1871), Architekt/-in
Datierung: um 1831
Geogr. Bezug: Kassel
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, grau laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: nicht ermittelbar
Maße: 10,6 x 20,7 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: oben rechts: "5." (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Anders als bei den Vorentwürfen 1-4 (L GS 12049, L GS 12052 - L GS 12055) hat Ruhl zu dem fünften nicht nur einen Aufriß, sondern auch drei Grundrisse angefertigt. Dies erklärt sich aus der hier vorgelegten dreigeschossigen Lösung, die Änderungen in der Raumdisposition erforderlich machte.
Der Bau in der Gestalt einer Renaissancevilla besteht aus einem dreizehnachsigen rustizierten Erdgeschoß, dessen Seitenteile Terrassen bilden, da die beiden Obergeschosse um zwei Achsen verkleinert sind. In der vortretenden Mitte ist ein von Doppelsäulen und Figurennischen gerahmtes Portal als Hauptzugang kenntlich gemacht. Zum Obergeschoß mit der umlaufenden Terrasse führen als besonderes Gestaltungsmotiv zwei bogenförmige Treppenläufe, die als Brücken ausgebildet sind. Von dieser Ebene führt ein zweites Portal im dreiachsigen Mittelrisalit in das Innere. Über den Rechteckfenstern mit Dreiecksgiebeln dieses Geschosses folgt ein weiteres in Form eines Mezzaningeschosses. Anstelle der Fenster finden sich hier im Risalit eine figurenbesetzte Rundnische und geschweift gerahmte Figurenfelder in Anklang an Motive etwa der Villa Borghese oder der Villa Medici in Rom. Letztere könnte auch die beiden seitlichen der drei Dachaufbauten inspiriert haben, die ähnlich wie bei L GS 12055 gestaltet sind.
Stand: August 2007 [GF]


Literatur:
Lohr 1984, S. 113


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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