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2.20.2.3 - Kassel-Wilhelmshöhe, Bahnhof, Entwurf, Grundriß und Aufrisse



2.20.2.3 - Kassel-Wilhelmshöhe, Bahnhof, Entwurf, Grundriß und Aufrisse


Inventar Nr.: L GS 13643
Bezeichnung: Kassel-Wilhelmshöhe, Bahnhof, Entwurf, Grundriß und Aufrisse
Künstler: Julius Eugen Ruhl (1796 - 1871), Architekt/-in
Datierung: 1847
Geogr. Bezug: Kassel-Wilhelmshöhe
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, grau rot, grün, ocker und gelb laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 46,4 x 40,2 cm (Blattmaß)
45,3 x 39 cm (Darstellungsmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "Fuss"
Beschriftungen: oben links: "Entwurf / zu / einem Empfangsgebäude / für die / Station Wahlershausen" (Feder in Schwarz)
oben in der Darstellung: "Façade nach Wilhelmshöhe" (Feder in Schwarz)
mittig in der Darstellung: "Façade nach der Bahnseite." (Feder in Schwarz)
unten in der Darstellung: "Grundriss" (Feder in Schwarz)
in der Darstellung: Erläuterungen (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Eine ganz eigene Gestaltungsvariante präsentiert der sorgfältig ausgeführte und gerahmte "Entwurf / zu / einem Empfangsgebäude / für die / Station Wahlershausen", auf dem die "Façade nach Wilhelmshöhe", die "Façade nach der Bahnseite" und ein Grundriß im gleichen Maßstab untereinander positioniert sind.
Der farbig lavierte Aufriß der Eingangsseite zeigt einen pittoresken Fachwerkbau in einer Kombination aus neogotischem und 'Schweizer' Stil. Spitzgiebelige hellblaue Fenstertüren mit Maßwerk kontrastieren effektvoll mit den ziegelrot-weißen Außenwänden bzw. den rosa gehaltenen Innenwänden. Der Eingang zum Vestibül hebt sich hiervon durch die drei maurisch anmutenden großen Zackenbögen ab. Das weit überstehende graue Walmdach trägt im Zentrum einen Dachreiter mit Glocke und wehendem Banner an der aufgesetzten Fahnenstange.
Die Bahnsteigfassade wiederholt diese Gliederung weitgehend, allerdings besitzt die Vorhalle hier einen eigenen Giebel, in dessen rautenförmige Fachwerkkonstruktion an zentraler Stelle das hessische Wappen eingefügt ist.
Der Grundriß erhellt die innere Organisation des relativ kleinen Gebäudes, das aus zwei achteckigen Sälen und einem verbindenden rechteckigen Raum in der Mitte besteht, dem auf der einen Seite das "Vestibule", auf der anderen, der Bahnsteigseite, die "Halle welche auch zum / Aufenthalt für Reisende III & IVte / Classe dienen kann" vorgelegt ist. Der "Wartesaal / für / Reisende Iter und IIter Classe" ist in dem rechten Achtecksaal vorgesehen, während in dem linken der "Wartesaal / für / die allerhöchste Landesherrschaft" nebst "Cabinett" und Raum für die "Lackaien" untergebracht ist. Das "Billet u Gepack / Bureau" liegt demgemäß in dem kleinen Raum in der Mitte, von wo auch eine Treppe zum Glockenturm führt.
Zu diesem in die frühe Entwurfsphase - etwa 1847 - zu datierenden Blatt gehört noch der Situationsplan L GS 13644.
Stand: August 2007 [UH]


Literatur:
Lohr 1984, S. 162f.; Lemberg 1993, Abb. 143


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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