1.61.4.10 - Kassel, Palais Schaumburg, drittes Projekt, Entwurf, Lageplan



1.61.4.10 - Kassel, Palais Schaumburg, drittes Projekt, Entwurf, Lageplan


Inventar Nr.: Marb. Dep. 131h
Bezeichnung: Kassel, Palais Schaumburg, drittes Projekt, Entwurf, Lageplan
Künstler: Julius Eugen Ruhl (1796 - 1871), Zeichner/-in, Entwurf
Datierung: 28.04.1836
Geogr. Bezug: Kassel
Technik: Graphit, Feder in Schwarz und Grau, koloriert
Träger: Papier
Wasserzeichen: "J WHATMAN / 1830"
Maße: 39,7 x 51,3 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab ohne Maßeinheit
Beschriftungen: oben rechts: "A." (Feder in Schwarz)
oben rechts: "I 46" (Graphit)
unten rechts: "Rh. 28ten April 1836." (Feder in Grau)
unten rechts: "Friedrich Wilhelm" (Feder in Schwarz)
in der Darstellung: Erläuterungen (Graphit, Feder in Schwarz)
verso: "Bromeis? Nein, J. E. Ruhl!" (Graphit)
verso: "zu Nr. 1583-1590" (Feder in Blau)


Katalogtext:
Im Rahmen der zweiten Projektserie legte Ruhl einen Situationsplan vor, der die bestehende Bebauung dokumentiert. Hintergrund waren erste Überlegungen zur Umgebungsgestaltung für das neue Palais und die damit verbundene Frage, welche Veränderungen im Bereich der Infrastruktur für das neue Palais geschaffen werden müßten.
Die vorliegende Zeichnung, die mit einem Approbationsvermerk von Kurfürst Friedrich Wilhelm versehen ist und somit die geplante Gestaltung kennzeichnet, zeigt den Bau in Verbindung mit einer weiträumigen Parkanlage, wobei Grundstücksgrenzen und Straßenverläufe ein unregelmäßiges Areal vorgeben. Hinter dem Palais und von diesem durch eine breite Wegeführung getrennt ist eine halbkreisförmige Rasenfläche angelegt. Um Gebäude und Rasenfläche zieht sich ein gleich breiter Weg, von dem drei radial angelegte Hauptachsen in das Parkgelände führen. Die von Baumbepflanzungen eingefaßten Wege werden um kreisrunde Rasenflächen geführt und sind auf halber Strecke bogenförmig miteinander verbunden. Zusätzlich ist zwischen den Hauptachsen ein geschlängeltes Wegenetz angelegt. Dazwischen liegen verschieden große Rasenkompartimente mit lockerem Baumbewuchs.
Trotz der ungünstigen topographischen Voraussetzungen konnte Ruhl einen weitgehend stimmigen Entwurf für eine weitreichende Parkanlage vorlegen, bei der sich die symmetrische Wegeführung eines Barockgartens mit Elementen eines englischen Landschaftsgartens vereint. Die schwierigste Stelle für die Entwurfsgestaltung befindet sich ohne Zweifel am rechten Grundstücksrand. Hier erstreckt sich ein an der Wilhelmshöher Allee gelegenes Grundstück bis weit in das geplante Parkgelände des Palais hinein. Offensichtlich konnten die Besitzverhältnisse nicht zugunsten der Parkgestaltung geregelt werden.
Ein bemerkenswertes Detail der dritten Planungsserie betrifft den Baubestand. So wäre bei einer entsprechenden Ausdehnung des neuen Palais die Niederlegung des südlichen Wachthauses des Wilhelmshöher Tores notwendig gewesen. Die Umrisse des betroffenen Gebäudes sind an dieser Stelle nur in Graphit eintragen.
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
Lohr 1984, Nr. 4, S. 90f. m. Abb. 2


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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