1.61.6.2 - Kassel, Palais Schaumburg, fünftes Projekt, Entwurf zum Erdgeschoß, Grundriß



1.61.6.2 - Kassel, Palais Schaumburg, fünftes Projekt, Entwurf zum Erdgeschoß, Grundriß


Inventar Nr.: Marb. Dep. 137b
Bezeichnung: Kassel, Palais Schaumburg, fünftes Projekt, Entwurf zum Erdgeschoß, Grundriß
Künstler: Julius Eugen Ruhl (1796 - 1871), Zeichner/-in, Entwurf
Datierung: 1836
Geogr. Bezug: Kassel
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, schwarz laviert
Träger: Papier auf altem Träger
Wasserzeichen: nicht ermittelbar
Maße: 32,6 x 26 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "Fuss."
Beschriftungen: oben rechts: "V." (Feder in Schwarz)
unten mittig: "Rez de Chausée" (Feder in Braun)
in der Darstellung: Erläuterungen (Graphit, Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Mit der fünften Projektserie kehrte Ruhl wieder zum Konzept der geschlossenen Fassadenfront zurück und wendete sich damit von der Gestaltung des ersten und vierten Entwurfs ab, dem eine am französischen Hôtel-Typ orientierte Struktur mit vorderseitigen Flügelbauten zugrunde liegt.
Der Gebäudekomplex besteht aus einem zum Wilhelmshöher Platz gelegenen dreigeschossigen Hauptbau mit schmaleren, zweigeschossigen Flügeln, die an der Rückseite einen weiträumigen Hof umschließen. Eine galerieartige Durchfahrt begrenzt den Hof und schafft zugleich eine Verbindung zwischen den Flügeln. Im rechten Flügel war nun erstmals Platz für eine Remise sowie für einen Pferdestall.
Im Hauptgebäude führt die mittige Erschließungsachse durch den von Säulen flankierten Haupteingang ins Vestibül, das durch eine Durchfahrt direkt mit dem Hof verbunden ist. Statt der repräsentativen Haupttreppe leiten nun zwei Treppen in gerader, zweiläufiger Gestalt in die oberen Geschosse. Große Rundbogenfenster in Erd- und erstem Obergeschoß sorgen vom Hof aus für eine ausreichende Belichtung. Unmittelbar vor dem Treppenhaus verläuft der Weg von den seitlichen, kreuzgratgewölbten Räumen aus, die als Aufenthaltsort für Jäger und Lakaien ausgewiesen sind, in einen breiten Korridor, von wo aus sowohl die Zimmer im Hauptgebäude wie auch diejenigen in den Gebäudeflügeln erreicht werden können. Weitere Wege führen von den seitlich des Vestibüls gelegenen, kreuzgratgewölbten Gängen, die die axiale Verbindung zum Treppenhaus bilden, auf der linken Seite in ein Vorzimmer und ein daran angeschlossenes Empfangszimmer und auf der rechten Seite in die Räume, die dem Portier und dem Adjutanten zugewiesen sind, sowie in den Wirtschaftstrakt des Gebäudes. Zu der linksseitigen Raumfolge gehören neben der Bibliothek und einem Alkoven-Schlafzimmer im Hauptbau auch ein Bad sowie Garderoben, die im Hofflügel untergebracht sind. Der Gartensalon am Ende - hier ähnelt die Anordnung dem ersten und zweiten Projekt - ist zusammen mit einem Kabinett, einer Garderobe sowie zwei Aborten nachträglich durchgestrichen worden. Ebenso wurde mit dem Aufenthaltszimmer des Kammerdieners und mit einem Ankleidezimmer verfahren. Ob sich dies auf die Aufteilung oder nur auf die Nutzung der Räume bezieht, ist fraglich.
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
Lohr 1984, Nr. 83, S. 119, 122, 142 m. Abb. 89


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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