3.130.2.20 - Wilhelmsthal, Schloß, Corps de Logis, Bauaufnahme des Souterrains, Grundriß



3.130.2.20 - Wilhelmsthal, Schloß, Corps de Logis, Bauaufnahme des Souterrains, Grundriß


Inventar Nr.: Marb. Dep. 212a
Bezeichnung: Wilhelmsthal, Schloß, Corps de Logis, Bauaufnahme des Souterrains, Grundriß
Künstler: Wilhelm Johann Heinrich Arend (1807 - 1882), Architekt/-in
Datierung: 1830-1835
Geogr. Bezug: Wilhelmsthal
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, braun laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: "J WHATMAN / 1830"
Maße: 46,9 x 50,9 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "Casseler" Fuß
Beschriftungen: oben mittig: "Grundriss / von dem / Souterrain des Kurfürstlichen Schlosses zu / Wilhelmsthal." (Feder in Schwarz)
in der Darstellung: "Grundriss / von dem / Souterrain des Kurfürstlichen Schlosses zu / Wilhelmsthal." (Feder in Schwarz)
oben links: "Schloss Wilhelmsthal bei Cassel" (Graphit)
oben mittig: "Zeichnung zum Kostenanschlag über Trockenlegung der Kellermauern." (Graphit)
in der Darstellung: Anmerkungen und Maßangaben (Graphit)
unten rechts: "Zum Kostenanschlag von heute / Cassel 20.8.91 / J. W. L." (Graphit)


Katalogtext:
Der Steinmetz und Bauzeichner Wilhelm Johann Heinrich Arend fertigte zu Beginn der 30er Jahre des 19. Jahrhunderts verschiedene Bauaufnahmen des Wilhelmsthaler Schlosses und seiner Domänengebäude an. Dazu zählt eine Serie der Geschoßgrundrisse. Einige der Zeichnungen wurden im folgenden benutzt, um Baumaßnahmen zeichnerisch zu verdeutlichen. Die in Graphit eingetragenen Zahlen (eine Kombination aus römischer und arabischer Zahl) und Bemerkungen finden sich sowohl auf diesem Blatt mit dem Souterrain des Schlosses wie auch in einer Zeichnung des Erd-, Ober- und des Dachgeschosses (Marb. Dep. 212c, Marb. Dep. 212d, Marb. Dep. 212f).
Der Souterraingrundriß konzentriert sich auf das Corps de Logis. Während die Umrisse von Seitenflügeln und Galerien an der Südseite ergänzt wurden, sind sie an der Nordseite begonnen, aber dann nicht vollendet worden. Dem alten Maßstab in Kasseler Fuß ist der moderne in Meter später hinzugefügt worden. Mathematische Berechnungen bilden ebenso wie Flecken typische Spuren einer im Rahmen einer Baumaßnahme benutzten Zeichnung.
Wie der ebenfalls nachträglich ausgeführte Titel in Graphit zeigt, bezieht sich die projektierte Baumaßnahme auf die Trockenlegung der Kellermauern im August 1891. Die Arbeiten waren offensichtlich auf eine Renovierung der um die Fundamente laufenden Drainage, die hier gestrichelt verzeichnet ist, hin ausgelegt. Durch die Lage des Corps de Logis in einer wasserreichen Senke war ein System zur Wasserabführung notwendig und gehörte einer Grundrißzeichnung des 18. Jahrhunderts zufolge (Marb. Dep. 11) auch zum ursprünglichen Bauplan. Zur Verdeutlichung dieses Entwässerungssystems befindet sich am linken Bildrand die Skizze eines Schnittes (a-b) durch die südöstliche Gebäudeecke mit der 3,65 m hohen, zweiteiligen Drainage.
Hofseitig liegen vor dem Vestibül auf Höhe der Freitreppe drei zusammenhängende gewölbte Kellerräume. Den Untersuchungen von Friederike Schmidt-Möbus zufolge gehören sie zu dem vor der gesamten Hoffront unter dem Lichtgraben verlaufenden geräumigen Tunnel, unter dem wiederum ein Entwässerungskanal verläuft. Im Boden wurde ein Schacht zur Wasserführung verlegt, der mit einer Steinplatte verschlossen ist. Für Schmidt-Möbus deutet sich hier statt der von Bleibaum angenommenen Wasserhaltungsanlage ein geplanter grottierter Raum nach zeitgenössischem Geschmack an (Bleibaum 1926, S. 109; Schmidt-Möbus 1995, S. 167).
Stand: September 2004 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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