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4.62.1.2 - Rinteln, reformierte Kirche, Bauaufnahme, Längsschnitt



4.62.1.2 - Rinteln, reformierte Kirche, Bauaufnahme, Längsschnitt


Inventar Nr.: Marb. Dep. 248f
Bezeichnung: Rinteln, reformierte Kirche, Bauaufnahme, Längsschnitt
Künstler: Johann Philipp Lichtenberg (1800 - 1872), Architekt/-in, Entwurf
Julius Georg Wilhelm Koppen (1817 - 1893), Zeichner/-in, Ausführung
Datierung: 1852
Geogr. Bezug: Rinteln
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, Tusche in Schwarz, braun, blau, grau laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 45,4 x 85,6 cm (Blattmaß)
38,5 x 82,5 cm (Darstellungsmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "Fs. C."
Beschriftungen: oben mittig: "Laengendurchschnitt der reformierten Kirche in / Rinteln." (Feder in Schwarz)
unten rechts: "vdt. Koppen." (Feder in Braun)
unten rechts: "Koppen fec." (Feder in Braun)


Katalogtext:
Die großformatige kolorierte Zeichnung zeigt einen Längsschnitt durch den Kirchenraum mit der Ansicht der Nordmauer. Fünf querrechteckige Kreuzgewölbe mit profilierten Birnstabrippen überfangen den Raum, die an der Nordseite auf Konsolen aufliegen, während sie auf der Südseite von kräftigen Runddiensten abgefangen werden (Dehio Bremen/Niedersachsen 1992, S. 1136). Das erste und das fünfte Joch wird jeweils von einer gleich weit vorkragenden Empore eingenommen, auf der amphitheatralisch ansteigende Bankreihen Platz finden. Auf der westlichen Seite sind diese der Orgelbühne zugeordnet. An der nördlichen Längsmauer befindet sich eine Reihe z. T. geschlossener Kirchenstände, die sich über fast drei Joche erstreckt. Zwischen dem zweiten und dem dritten Joch ist unmittelbar unterhalb des Gewölbeauflagers die Kanzel plaziert, die von einem Kirchenstand aus erreicht werden kann. Hier kann eine in Graphit ausgeführte Person wahrgenommen werden, von der zwei Linien in den Kirchenraum gezogen sind. Offensichtlich sollte so die Distanz zur östlichen Empore und zum Mittelschiff dargestellt werden, um einen Eindruck von der möglichen Einsichtnahme während der Predigt zu erhalten. Hintergrund dieser Darstellung wird vermutlich eine Verlegung der Kanzel sein, die auf dem Grundriß Marb. Dep. 248e weiter im Westen liegt. Beim Abgleich mit den beiden Grundrissen kann eine komplette Umstrukturierung des festen Inventars konstatiert werden. Während die Orgelempore mit der ihr vorgelagerten Altarinsel auf der vorliegenden Zeichnung im Westen plaziert ist, liegt bei Marb. Dep. 248e eine Ostausrichtung vor. Auch die Gliederung der Nordmauer ist unterschiedlich. Der Längsschnitt zeigt fünf hohe Spitzbogenfenster mit gestapelten Vierpässen im Couronnement, wobei das mittlere höher angesetzt ist. Der Erdgeschoßgrundriß zeigt demgegenüber beim zweiten östlichen Joch eine geschlossene Mauerfläche. In beiden Fällen läßt sich dies durch den vorgelagerten Kirchenstand erklären. Die Verlegung der Kanzel sollte offensichtlich auch weitere bauliche Veränderungen nach sich ziehen.
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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