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12.1.6.2 - Entwurf zu einem dreigeschossigen Palais, Grund- und Aufriß



12.1.6.2 - Entwurf zu einem dreigeschossigen Palais, Grund- und Aufriß


Inventar Nr.: Marb. Dep. 90
Bezeichnung: Entwurf zu einem dreigeschossigen Palais, Grund- und Aufriß
Künstler: Johann Heinrich Wolff (1753 - 1801), Zeichner/-in
Datierung: 1785-1793
Geogr. Bezug:
Technik: Graphit, Feder in Schwarz und Grau, grau, rosa und braun laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 37,6 x 24,1 cm (Blattmaß)
35,4 x 22,6 cm (Darstellungsmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab ohne Maßeinheit
Beschriftungen: unten rechts: "JHWolff" (Feder in Braun)


Katalogtext:
Die Fassade des dreigeschossigen Palais, bestehend aus Erdgeschoß mit horizontal gebändertem Fugenmuster, Beletage und Mezzaningeschoß, wird durch vorspringende Risalite und pavillonartige Eckrisalite, die in den oberen Geschossen mit Lisenen abgesetzt sind, rhythmisch gegliedert. Der dreiachsige Mittelrisalit mit hervorgehobener Mittelachse wird durch einen flachen Dreiecksgiebel mit girlandenumkränztem Oculus bekrönt. Auffällig sind die seitlich zurückgesetzten schmalen Gebäudeflügel, deren niedrige Satteldächer in das zweigeschossige Hauptwalmdach eingeschnitten sind, wobei die einachsigen turmartigen Eckrisalite den Übergang zum Hauptbau kaschieren.
Der Grundriß zeigt die achsensymmetrische Raumaufteilung des Palais, die der äußeren Gliederung folgt, wobei offensichtlich die repräsentativen Räume im Hauptbau, in den Anbauten aber die Versorgungsräume (Küche, Toiletten) untergebracht sind. Dem Eingangsrisalit, der eine Vorhalle umfaßt, entspricht auf der Rückseite ein gleichermaßen vorspringender Gartensaal mit angefügter Freitreppe.
Das Fehlen von Herrschaftssymbolen (z. B. Wappen, Säulen oder Pilaster) und die schlichte Formensprache, die auch in Wolffs Entwurf für ein bürgerliches Wohnhaus Marb. Dep. 91 Verwendung fand, lassen vermuten, daß es sich um den Entwurf eines Palais oder Landschlosses für einen bürgerlichen Auftraggeber handelt. Als einen der wenigen selbständigen Entwürfe Johann Henrich Wolffs kann man diese sorgfältig gerahmte Zeichnung in die Zeit nach seiner Rückkehr aus Amerika, vor oder während seiner Tätigkeit als Stadtbaumeister, also zwischen 1785 und 1793 datieren.
Stand: September 2004 [UH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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