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1.66.3.4 - Kassel, Brüderkirche, Entwurf zur Neueinrichtung, Längsschnitt



1.66.3.4 - Kassel, Brüderkirche, Entwurf zur Neueinrichtung, Längsschnitt


Inventar Nr.: Marb. Dep. II, 183
Bezeichnung: Kassel, Brüderkirche, Entwurf zur Neueinrichtung, Längsschnitt
Künstler: Werner Narten (1832 - 1889), Zeichner/-in
Datierung: 11.03.1884
Geogr. Bezug: Kassel
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, graubraun laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 43 x 57,8 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "M"
Beschriftungen: oben links: "Brüderkirche zu Cassel" (Feder in Schwarz)
oben rechts: "Längendurchnitt." (Feder in Schwarz)
oben rechts: "4." (Feder in Schwarz)
unten links: "W. Narten" (Feder in Schwarz)
unten rechts: "Kassel 11. III. 84. / W. Narten." (Feder in Schwarz)
in der Darstellung: diverse Erläuterungen (Graphit)


Katalogtext:
Der zur Narten-Serie gehörende "Längendurchschnitt" vermittelt einen Eindruck vom Kirchenraum mit Blick auf die Südmauer. Im dritten westlichen Joch findet sich die Altarinsel mit der sie hinterfangenden repräsentativen Baldachinarchitektur. Nach Osten ist dem Altar die Kanzel mit dem Treppenaufgang, nach Westen der Taufstein zugeordnet. Eine bei Holtmeyer abgebildete Innenansicht nach Westen (Holtmeyer 1923, Taf. 103,1) zeigt den vorkragenden Orgelprospekt, der auf dem benachbarten Photo in einer Detailansicht abgebildet ist, mit der daneben angebrachten Kanzel. Für beide Stücke des festen Inventars werden der Zeichnung von Narten zufolge Umgestaltungsmaßnahmen ins Auge gefaßt. Wie das fünfte Blatt der Serie verdeutlicht (s. Marb. Dep. II, 184), plante Narten einen neuen Platz für die Orgel im Bereich des Chores, der gemäß des skizzenhaften Eintrags im Bereich des zweiten östlichen Chorjochs liegen sollte. Der ursprüngliche Ort im zweiten westlichen Langhausjoch ("hier steht jetzt / die Orgel"), der durch die Verlegung des Altars und die entsprechende Gestaltung der Rückwand nun aufgegeben werden mußte, wird hier von einem Maßwerkfenster eingenommen. An dieser Stelle schloß sich der Renthof mit dem zweiten Obergeschoß des Kanzleiflügels an, ein Teil der Orgel ragte in diesen Gebäudebereich hinein, was in der Zeichnung GS 15683 auch dokumentiert ist. Dieser Baubestand ist nachträglich in die vorliegende Darstellung aufgenommen worden.
Das Projekt Nartens kam, das ist dem historischen Photomaterial zu entnehmen, nicht zur Ausführung. Anknüpfend an die geplante Verlegung der Orgel künden Graphiteinträge von Überlegungen, den Kanzeldeckel zu vergrößern und ihn in Anpassung an die Chorempore auf ein entsprechendes Höhenniveau zu bringen ("die jetzige Kanzel steht an derselben Stelle / ebenso hoch wie die projektierte wie / der jetzige Chor nicht blos c d e ist ebenso hoch wie der projektierte wird").
Neben den beiden von den Veränderungen betroffenen Ausstattungsstücken lassen sich zwei weitere Stücke durch diesen Längsschnitt fassen: zum einen das Epitaph am Fußende des Kanzelaufgangs und zum anderen der vor dem Chor an der Nordostmauer angebrachte gotische Tabernakel, der bei Holtmeyer als 55 cm breites und 1,10 m hohes rechteckiges Stück aus Sandstein mit Maßwerk im Giebelfeld beschrieben wird (Holtmeyer 1923, S. 150).
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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