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3.28.3.4 - Frankenberg, Pfarrhaus für den 1. Prediger der reformierten Kirche, Bauaufnahme, Grundriß



3.28.3.4 - Frankenberg, Pfarrhaus für den 1. Prediger der reformierten Kirche, Bauaufnahme, Grundriß


Inventar Nr.: Marb. Dep. II, 301
Bezeichnung: Frankenberg, Pfarrhaus für den 1. Prediger der reformierten Kirche, Bauaufnahme, Grundriß
Künstler: Nicolaus Erdmann Arend (1770 - 1846), Zeichner/-in
Datierung: um 1830
Geogr. Bezug: Frankenberg (Eder)
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: "J. WHA(TMAN)"; 2. Hälfte s. Marb. Dep. II, 300
Maße: 47,5 x 29,9 cm (Blattmaß)
Maßstab: unbezifferter Maßstab ohne Maßeinheit
Beschriftungen: oben mittig: "Grundrisse / von der 1ten reformierten Predigers Wohnung zu Frankenberg." (Feder in Schwarz)
oben links: "II." (durchgestrichen) (Feder in Schwarz)
oben rechts: "II. A" (Graphit)
unten rechts: "Arend" (Feder in Schwarz)
verso: "1297 (c,2) (Feder in Blau)


Katalogtext:
Die beiden Grundrisse zeigen die Raumaufteilung in den zwei Geschossen des Pfarrhauses, das sich in einen langgestreckten Wohntrakt sowie zwei flügelartige, durch einen Hof getrennte Anbauten gliedert.
Der in der rechten Haushälfte gelegene Eingang führt in einen durch die gesamte Tiefe des Hauses führenden Flur, von dem aus sowohl die Räume des Erdgeschosses wie auch des Obergeschosses und der darüber gelegene Dachboden zu erreichen sind. Im rückwärtigen südlichen Wohntrakt befindet sich die Küche mit der zentralen Herdstelle und der dahinter liegenden Gesindestube.
Die ebenerdigen Räume der Anbauten dienen der Haltung von Kühen und Schweinen, wobei der südliche Stall vom Wohntrakt durch eine Durchfahrt zum Hof getrennt ist. Der nördliche Anbau wird durch ein Waschhaus erweitert, das direkt von der Küche des Wohngebäudes aus zugänglich ist.
Im Obergeschoß befinden sich im Hauptbau und in den beiden Anbauten weitere Kammern und Stuben sowie die direkt am Erschließungsgang gelegene Speisekammer. Ein Abort ist über der Durchfahrt von Wohnhaus und südlichem Anbau untergebracht. Die meisten der Wohnräume sind beheizbar, die beiden vorderseitig gelegenen Stuben im Erd- und Obergeschoß sogar von den Fluren aus. Damit bot das Pfarrhaus einen für die Zeit durchaus hohen Wohnkomfort.
Die schwarz eingetragenen Rauchabzüge markieren einige der in den Archivalien genannten "Baugebrechen" des Pfarrhauses, die vermutlich der Hintergrund der vorliegenden Bauaufnahme waren. Bereits 1830 wurde auf die Feuergefährlichkeit in der Küche des ersten Predigers hingewiesen (StAM Best. 53a Frankenberg, Nr. 208, 9.3.1830). Ein Antrag aus dem Jahr 1833 von Pfarrer Murhard auf Abbruch eines feuergefährlichen Schornsteins und auf Versetzen eines Ofens in der Wohnstube verdeutlicht den weiterhin bestehenden Handlungsbedarf.
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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