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3.41.1.1 - Guntershausen, Brücke der Friedrich-Wilhelms-Nordbahn über die Fulda, Entwurf, Längsschnitt einer Travee, Draufsicht



3.41.1.1 - Guntershausen, Brücke der Friedrich-Wilhelms-Nordbahn über die Fulda, Entwurf, Längsschnitt einer Travee, Draufsicht


Inventar Nr.: Marb. Dep. II, 309
Bezeichnung: Guntershausen, Brücke der Friedrich-Wilhelms-Nordbahn über die Fulda, Entwurf, Längsschnitt einer Travee, Draufsicht
Künstler: Edmund Ludwig Philipp Hacault (tätig um 1846 - um 1849), Zeichner/-in, fraglich
Datierung: 1847-1849
Geogr. Bezug: Guntershausen (Baunatal)
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, braun, blau und rot laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 54,9 x 44,5 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "pieds"
Beschriftungen: oben mittig: "Details du Pont sur la Fulda à Guntershausen." (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
1844 wurde in Kassel eine Aktiengesellschaft gegründet, die den Bau der ersten kurhessischen Eisenbahnstrecke, der Friedrich-Wilhelms-Nordbahn, finanzieren sollte (Denkmaltopographie 2005/2, S. 135ff.). Diese Aktiengesellschaft verpflichtete den belgischen Bahningenieur Frans Splingard für die Planung der erforderlichen Tunnel, Brücken und Dämme der in zwölf Sektionen unterteilten Strecke. Die Strecke folgte von Kassel aus zunächst der Fulda, die sie bei Guntershausen überquerte. Die dreizehnbogige Brücke mit einer Spannweite von 238 m stellte seinerzeit eine große Herausforderung für die Ingenieurkunst dar (Denkmaltopographie 2005/2, S. 138). Nach zweieinhalbjähriger Bauzeit war die Brücke im Herbst 1849 vollendet. Allerdings zeigten sich schon früh Schäden an der Sandsteinverkleidung, wie der Kasseler Oberbaumeister Engelhard in seinem Aufsatz in der "Allgemeinen Bauzeitung" von 1851 moniert (Engelhard 1851). Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde sie in den 50er Jahren neu aufgebaut.
Das Blatt zeigt einen Längsschnitt durch eine Bogenstellung mit einem Land- und einem Strompfeiler. Charakteristisch sind die kreisförmigen Öffnungen in der Wand über den Pfeilern, zu deren Entwässerung spezielle Röhren eingebaut werden mußten. Die entsprechende Draufsicht erläutert den unterschiedlichen Umfang der Pfeilerkonstruktionen.
Die französische Beschriftung der Zeichnung legt nahe, daß es sich um das Werk eines belgischen Bahningenieurs aus Splingards "Technischem Central-Bureau", vermutlich Edmund L. Ph. Hacault, handelt, der in seinem in den 50er Jahren des 19. Jahrhunderts erschienenen Sammelwerk über den Eisenbahn-Hochbau auch verschiedene hessische Bahnhöfe vorstellte.
Stand: August 2007 [UH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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