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3.76.8.15 - Marburg, Elisabethkirche, Dachreiter, Entwurf für Neubau des östlichen Glockenturms, Grundriß und Schnitt



3.76.8.15 - Marburg, Elisabethkirche, Dachreiter, Entwurf für Neubau des östlichen Glockenturms, Grundriß und Schnitt


Inventar Nr.: Marb. Dep. II, 411
Bezeichnung: Marburg, Elisabethkirche, Dachreiter, Entwurf für Neubau des östlichen Glockenturms, Grundriß und Schnitt
Künstler: Friedrich Lange (1811 - 1870), Architekt/-in, Entwurf
unbekannt, Zeichner/-in, Ausführung
Datierung: 1863
Geogr. Bezug: Marburg
Technik: Graphit, Feder in Schwarz
Träger: Transparentpapier
Wasserzeichen: -
Maße: 70,3 x 48,8 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "F."
Beschriftungen: oben mittig: "Project / zum Neubau des östlichen Glockenthurmes auf der St. Elisabethkirche zu Marburg. / (Angefertigt im Juni 1863.)" (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Am 15. Juli 1851 berichtete der Kantor der Elisabethkirche in einem Brief an den Superintendenten erstmals über "das schadhafte Türmchen über dem Chor" (StAM Best. 190a MR, Nr. 3267). Zwar wird der Landbaumeister Regenbogen von diesem Umstand in Kenntnis gesetzt, in den folgenden Jahren findet sich aber kein weiterer Eintrag darüber in den Akten. Erst Anfang November 1862 wurde die "Beschaffenheit des kleinen Thurmes auf der Ostseite der St. Elisabethkirche und des Nichtläutens des in demselben befindlichen Glöckchen" (StAM Best. 190a MR, Nr. 3268, 5.11.1862) wieder thematisiert. Im Februar des darauffolgenden Jahres berichtete Regenbogen über die bauliche Schadhaftigkeit des Turmes und legte wenig später einen Kostenvorschlag für die notwendige Erneuerung vor (StAM Best. 190a MR, Nr. 3268, 3.2.1862 u. 20.2.1863). Im Mai 1864 wurden die alten Schieferplatten abgebrochen, die im Zuge des Wiederaufbaus durch neue ersetzt werden sollten (StAM Best. 190a MR, Nr. 3268, 9.6.1864). Die Bauleitung des Projekts, das in den Jahren 1864/65 durchgeführt wurde, hatte erneut Friedrich Lange inne. Für die Zimmerarbeiten wurde der Zimmermeister Block aus Ockershausen bestellt.
Vor diesem Hintergrund entstand die vorliegende Bauzeichnung, die einen Aufriß, einen Längs- sowie mehrere Querschnitte durch den neu zu errichtenden Dachreiter zeigt. Der von Friedrich Lange stammende historisierende Entwurf sah einen aus getriebenem Zinkblech mit neogotischen Ornamenten reich verzierten Überbau unter einem Holzkern als Ersatz für den barocken, wohl aus der Umbauperiode von 1660-1664 stammenden Dachreiter vor (Katalog Marburg 1983, S. 156, Anm. 15 u. S. 176, Anm. 25). Der nach diesem Entwurf errichtete neogotische Bauteil hat sich nicht erhalten, da sich die aus vielen Einzelelementen bestehende Zinkblechummantelung als witterungsunbeständig erwies. Der heutige schlichte Dachreiter gehört zur zweiten großen Restaurierungskampagne der Elisabethkirche in den Jahren 1930/31 (zu den verschiedenen Dachreitern: Lütcke 1933, S. 83).
Aufgrund eines Schriftvergleichs mit dem von Lange signierten Blatt Marb. Dep. II, 410 kann die vorliegende Zeichnung nicht als eigenhändige Ausführung angesehen werden.
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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