3.3.2.1 - Amöneburg, kath. Pfarrkirche, Entwurf für den Turm, Grundrisse



3.3.2.1 - Amöneburg, kath. Pfarrkirche, Entwurf für den Turm, Grundrisse


Inventar Nr.: Marb. Dep. II, 43
Bezeichnung: Amöneburg, kath. Pfarrkirche, Entwurf für den Turm, Grundrisse
Künstler: Carl Wilhelm Ernst Schäfer (1844 - 1908), Zeichner/-in
Datierung: 1872
Geogr. Bezug: Amöneburg
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, Blau und Rot
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 50 x 41 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit Meter ("10 m")
Beschriftungen: unten Mitte: "Project zum Neubau eines Kirchthurms zu Amöneburg. Blatt 2. Grundrisse" (Feder in Schwarz)
oben links: "Zum Kostenanschlage vom 1. April 1872 gehörig / Nr. 3833/72" (Feder in Schwarz)
oben links: "Inventarisiert unter IV, b, 12. "(12 durchgestrichen und durch eine kleine 24 ersetzt) (Feder in Schwarz)
oben rechts: "Blatt 2." (Feder in Schwarz)
unten links: "Revidiert / in der Abtheilung II Königlicher / Regierung. Kassel den 2.Dezember 1872. / Im Auftrage / Breithaupt. " (Feder in Blau)
unten rechts: "Revidiert in der Abtheilung für das Bauwesen / im Ministerio für Handel pp. / Berlin den 23ten November 1873 / Giersberg Alb. Jenisch" (Feder in Rot)
unten rechts: "Marburg, März 1872. / Schäfer" (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
"Blatt 2" der Entwurfsserie von Carl Schäfer für den Kirchturm in Amöneburg (Blatt 1 - vermutlich ein Situationsplan - hat sich nicht erhalten) präsentiert vier Geschosse des insgesamt sechsgeschossigen Turmbaus (vgl. den Aufriß auf Marb. Dep. II, 44).
"Grundriß II" in schwarzer Feder betrifft das erste Geschoß, das mit seinem unregelmäßigen, nahezu quadratischen Grundriß und den massiven Mauern darauf schließen läßt, daß es offenbar zusammen mit dem massiven Sockel von dem alten Bau übernommen werden sollte. Aufgrund der engen Verzahnung mit dem Bau Ungewitters, dessen angrenzende Mauern eingezeichnet sind, wäre eine Abbruch bis zum Fundament schwierig geworden. Das dritte, hier nicht aufgezeichnete Geschoß sollte dementsprechend ebenfalls erhalten bleiben. Erst mit Geschoß "IV", wie die beiden weiteren Grundrisse in blauer Feder gezeichnet, fängt die eigentliche Neubauplanung Schäfers an. In dieser Höhe beginnt die Dachzone des Schiffes, die an der linken Seite der Zeichnung angedeutet ist. Der quadratische Grundriß wird jetzt durch abgestufte Eckstreben erweitert, die die Mauerecken einrahmen. Dieses Motiv findet sich schon bei Schäfers früheren Entwürfen für St. Gertrudis in Wattenscheid und St. Nicolai in Lippstadt (Schuchard 1979, S. 206). Der an der Westseite angelegte Wendeltreppenturm kann über die Wendeltreppe in der anschließenden Ecke des Querschiffs erreicht werden. Von hier aus gelangt man auch in die dreiseitig umlaufende Galerie. Im "V." Geschoß, dem Glockengeschoß, manifestiert sich der Übergang der äußeren Kontur vom Quadrat ins Achteck, wobei die abgestuften Eckstreben plastisch stärker hervortreten. Das "VI." Geschoß zeigt über diesen Strebepfeilern Ecktürmchen, verbunden durch eine umlaufende Galerie (vgl. den Aufriß Marb. Dep. II, 45).
Die in rot eingezeichneten Korrekturen der Berliner Revision durch Giersberg betreffen nur die beiden oberen Geschosse. Sie beinhalten eine stärkere Ausarbeitung der Eckstreben im "V." und massivere Mauern sowie ein komplett achteckige Ausbildung der Ecktürme im "VI." Geschoß.
Stand: August 2007 [UH]


Literatur:
Schuchard 1979, Kat.Nr. 33, Abb. 53


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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