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3.76.3.1 - Marburg, Schloß, Leutehaus, Bauaufnahme und Entwurf, Querschnitt und Grundriß (mit Klappe)



3.76.3.1 - Marburg, Schloß, Leutehaus, Bauaufnahme und Entwurf, Querschnitt und Grundriß (mit Klappe)


Inventar Nr.: Marb. Dep. II, 9
Bezeichnung: Marburg, Schloß, Leutehaus, Bauaufnahme und Entwurf, Querschnitt und Grundriß (mit Klappe)
Künstler: Carl Wilhelm Ernst Schäfer (1844 - 1908), Zeichner/-in
Datierung: 1871-1874
Geogr. Bezug: Marburg
Technik: Feder in Schwarz, Rot, Ocker, Blau, grau, rot und ocker laviert
Träger: Karton, Klappe Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 66,1 x 54 cm (Blattmaß)
59,7 x 47,4 cm (Darstellungsmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "hess." Fuß
Beschriftungen: oben links: "Schloß zu Marburg Leutehaus 1/180 n. G." (Feder in Schwarz)
oben rechts: "XI." (Feder in Schwarz)
unten links: "Revidiert / Cassel d. 25/3 74 / Assmann. / Rg.BR." (Feder in Blau)
unten links: "Revidiert / im Ministerium für Handel pp./ Abt. f. d. Bauwesen / Berlin den 15. August 1874 / Giersberg" (auf der Klappe) (Feder in Rot)
unten rechts: "Schäfer, 1874" auf der Klappe (Feder in Schwarz)
unten rechts: "Schäfer. / 1871" (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Das an den Rittersaal anschließende Leutehaus befand sich 1869 nach einem gemeinsamen Bericht des Baurats Hermann aus Berlin und des Landbaumeisters Regenbogen in einem miserablen Zustand: "Das Leutehaus, bis vor kurzem als Getreidespeicher benutzt, ist ungeeignet, wüst, die Substruktionen sind mangelhaft" (zit. nach Justi 1942, S. 123). Dementsprechend umfangreich mußten die Renovierungen in diesem Bereich ausfallen.
Blatt "XI" aus der Serie von Schäfer ist betitelt "Schloß zu Marburg Leutehaus 1/180 n. G." und enthält drei Schnitte, drei Grundrisse und zwei Aufrisse auf dem unteren Blatt (1871) sowie zwei Grundrisse auf der später datierten Klappe (1874). In der bereits von den anderen Zeichnungen bekannten Darstellungsweise gibt die schwarze Federzeichnung den ursprünglichen Baubestand wieder, während die Einzeichnungen in Ocker die späteren Umbauten und diejenigen in Rot die von Schäfer vorgeschlagenen Änderungen betreffen.
Wichtig war in seiner Konzeption vor allem die Verbindung zwischen den Räumen im Rahmen eines Rundgangs, wie aus seinen Vorschlägen von 1869 hervorgeht: "Zu den restaurierten Räumen müßte man auf anständigen Wegen gelangen können: In dieser Hinsicht würde am besten gesorgt sein, wenn der Eintritt durch den nördlichen Treppenturm der Kapelle erfolgte, diese durchwandert und dann der Torbau und einige Stufen der anliegenden Wendeltreppe passiert würden. Man würde alsdann durch den Raum östlich von dem Rittersaal, von dem ein entsprechender Teil herzustellen wäre, in den Saal selbst gelangen und denselben durch die zu restaurierende, nach dem Hofe führende alte Haupttreppe verlassen" (Schäfer 1910, S. 66). Dementsprechend wollte Schäfer die Treppen und Türen renovieren, den großen Gesindesaal durch eine eingezogene Holzwand unterteilen und die überzähligen Pfosten abbrechen: "1. Die Holzwand, welche ehemals das in der Höhe des Rittersaales liegende Geschoß dieses Vorbaues der Länge nach in der Mitte durchzog, ist herzustellen, […] 2. Die dann in die südliche zu restaurierende Hälfte dieses Geschosses entfallenden modernen Pfosten und Schornsteine sind auszubrechen" (Schäfer 1910, S. 68). Während die auf dem unteren Blatt auch im Aufriß dargestellte Trennwand im ersten Entwurf nahezu mittig durch den Raum verläuft, zieht sie sich in der zweiten, von Baurat Giersberg revidierten Variante von 1874 entlang der hölzernen Pfostenreihe vor der linken Fensterwand.
Stand: August 2007 [UH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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