12.5.14.4 - Entwurf zu einem Stadtpalais, Studienblatt, Grund- und Aufriß



12.5.14.4 - Entwurf zu einem Stadtpalais, Studienblatt, Grund- und Aufriß


Inventar Nr.: GS 15528
Bezeichnung: Entwurf zu einem Stadtpalais, Studienblatt, Grund- und Aufriß
Künstler: Jacob Friedrich Heerwagen (1747 - 1824)
Datierung: um 1730-1750
Geogr. Bezug:
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, koloriert
Träger: Papier
Wasserzeichen: Krone über Wappen mit Lilie und "C & I HONIG"
Maße: 52,9 x 36,8 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "Fus"
Beschriftungen: in der Darstellung: Maßangaben (Feder in Schwarz)
verso: "Hb 22 d"; "Q" (Graphit)


Katalogtext:
Zwei der Entwürfe für barocke städtische Wohnbauten, die von einem bislang unbekannten Zeichner um 1730-50 in einheitlicher Darstellungsweise angefertigt wurden (GS 15526 - GS 15529), beschäftigen sich mit zwei nahezu gleich groß dimensionierten Varianten zu einem dreigeschossigen Palais. Wie bei den anderen Blättern sind auch hier jeweils der Fassadenaufriß und der Erdgeschoßgrundriß kombiniert.
Das Gebäude ist durch seine größeren Dimensionen, den gesteigerten architektonischen Aufwand sowie die Grundrißdisposition im Vergleich zu den beiden Varianten eines Bürgerhauses (GS 15526 u. GS 15527) unterschieden und macht so den höheren gesellschaftlichen Rang des Besitzers deutlich. Die neunachsige Fassade über einem hohen Souterrain dominiert ein Mittelrisalit zu fünf Achsen, der von einem großen Dreiecksgiebel mit markanten Zieraufsätzen abgeschlossen wird. Wie bei den Bürgerhausentwürfen GS 15526 und GS 15527 sind Quaderungen an den Gebäudeecken zur akzentuierenden Vertikalgliederung verwandt. In ganz besonderem Maße ist die Mittelachse durch einen breiten Balkon, der von kräftigen Konsolen getragen wird, und ein hohes Rundbogenfenster mit architektonischer Rahmung sowie bekrönender Kartusche hervorgehoben. Ergänzend schmückt ein dunkelgrünes, ursprünglich vielleicht vergoldetes Lambrequin am unteren Teil des Mansarddachs das Gebäude.
Das Erdgeschoß, das wegen seiner hohen Lage über eine vorgelegte zweiläufige Außentreppe zu erreichen ist, zeigt eine Raumdisposition aus zwei spiegelsymmetrisch völlig gleichförmig Appartements seitlich des recht schmalen Mittelflurs. Auch dieser ist wie bei den anderen Entwürfen auffällig gemustert und führt zu einer einfachen zweiläufigen Treppe.
In der Darstellungsweise entspricht das Blatt mit den Schattierungen im Grundriß, den detaillierten Maßangaben und den zugehörigen gestrichelten Hilfslinien den anderen Architekturentwürfen der Serie.
Stand: September 2004 [GF]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 20.09.2017



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